Mit Zusammenhalt und gegenseitiger Ermutigung begegnen wir der Pandemie. Mitglieder des Berliner Forums der Religionen haben dazu aus ihren heiligen Büchern und Traditionen Passagen herausgesucht, die der aktuellen Situation angemessen sind. Die Sammlung der Zitate wächst noch an.
Sikhismus
Oh Herr! Du bist der Zerstörer des Elends!
Du bist der Zerstörer des Elends!
Tag und Nacht, bete ich in Deinem Namen!
Alle meine Krankheiten werden geheilt!
Ich habe alle anderen Bemühungen aufgegeben,
Meine Gebete sind meine Medizin!
Fieber, Sünden und alle anderen Krankheiten werden ausgerottet,
mein Geist wird beruhigt!
Durch meine Gebete, alle meine Schmerzen sind gebannt!
Der Herr hat mich gerettet.
Er hat mich mit Seiner gütigen Barmherzigkeit gesegnet!
(Aus dem heiligen Buch der Sikhs – Shri Guru Granth Sahib)
Sufismus
H e i l – G e b e t
O Du, das Licht aller Seelen,
das Leben aller Wesen,
der Heiler unserer Herzen,
allgenügender und allmächtiger Gott,
Verzeiher unserer Unvollkommenheiten,
befreie uns von allem Schmerz und Leid
und mache uns zu Deinen Instrumenten,
damit wir unsererseits andere von
Schmerz und Leid befreien mögen
und sie teilnehmen lassen an Deinem Licht,
Deinem Leben, Deiner Freude und Deinem Frieden.
Amen
(Hazrat Inayat Khan)
Hinduismus
OM
sarvesham svastir bhavatu, sarvesham shantir bhavatu,
sarvesham purnam bhavatu, sarvesham mangalam bhavatu,
sarve bhavantu sukhinah, sarve santu niramayaah,
sarve bhadrani pashyantu, ma kaschid-dukha-bhag-bhavet
amritasya deva dharano bhuyasam, shariram me vicarshanam, jihva me madhumattama,
karnabhyam bhuri vishruvam, ma vid vishavahai
Om Shanti Shanti Shantihi
OM
Wohlergehen sei mit allen. Friede sei mit allen.
Fülle sei mit allen. Reichtum sei mit allen.
Mögen alle glücklich sein. Mögen alle frei von Krankheiten sein.
Mögen sich alle um das Wohlergehen anderer kümmern. Möge niemand an Sorgen leiden.
Mögen wir alle Unsterblichkeit erhalten. Mögen unsere Körper fit werden.
Mögen unsere Worte überaus süß sein. Mögen wir hören gute Dinge mit den Ohren.
Mögen wir frei sein von Streit.
Om Frieden Frieden Frieden!
Baha’i
Dein Name ist meine Heilung, o mein Gott, Dein Gedenken meine Arznei, Deine Nähe meine Hoffnung und die Liebe zu Dir mein Gefährte. Dein Erbarmen ist meine Heilung und Hilfe in beiden Welten, in dieser und der künftigen. Du bist wahrlich der Allgütige, der Allwissende, der Allweise.
(Bahá’u’lláh)
Fellowship of Isis
Lasst uns ganz viel positive Energie in die gegenwärtige Situation hineingeben!
Mit den Worten, die Juliana von Norwich (ca. 1342 – ca. 1416) in ihren „Offenbarungen der Göttlichen Liebe“ niederschrieb, als Pest und Kriege tobten, sagen wir:
All shall be well, and all shall be well, and all manner of thing shall be well.
Christentum
Psalm 91
Unter Gottes Schutz
1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,
2 der spricht zu dem HERRN: / Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.
3 Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest.
4 Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,
5 dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt,
6 vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.
14 »Er liebt mich, darum will ich ihn erretten; er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.
15 Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören; / ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen.
16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil.»
Dazu ein Text von unserer Religionsgründerin Mary Baker Eddy:
So auf den Felsen Christi gegründet, wenn Sturm und Wetter gegen diesen sicheren Grund toben, seid Ihr Gottes Nestlinge, sicher behütet in der festen Burg der Hoffnung, des Glaubens und der Liebe; Und GOTT wird Euch mit seinen Fittichen decken, bis der Sturm vorüber ist.
In diesen Zufluchtsort der Seele dringt kein Element der Erde ein, das Engel austreiben und die rechte Eingebung, die Euch sicher nach Hause führt, zum Schweigen bringen könnte.
(Vermischte Schriften S. 150)
Christentum
Beten heißt für mich: in Kontakt mit einer letzten Wirklichkeit, der ich mich anvertrauen kann, Gott. Beten bedeutet, Wünsche zu haben für diese Welt, laut und leise unsere Hoffnung zu äußern und menschlich werden vor Gott. Wir beten um Frieden, weil wir Frieden brauchen. Wir beten um Trost und Zuversicht, weil wir uns schutzlos erfahren, jenseits des Machbaren. Beten bedeutet für mich: sich zu sammeln, Klarheit gewinnen. Sich Gott anvertrauen, der mir so menschenfreundlich nahe kommt in Jesus Christus, dem Menschensohn aus dem Herzen Gottes, in dem mir Gottes Liebe so anschaulich und konkret begegnet. Das nachfolgende Gebet geht gerade um die Welt – eine Gebetskette in den verschiedensten Sprachen ist entstanden: auf Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Koreanisch.
Ihr könnt es weiterleiten, mit anderen teilen. Ein Zeichen der Verbundenheit trotz Abstand.
Gott, unser Vater,
durch deinen Geist sind wir miteinander verbunden im Glauben, Hoffen und Lieben.
Auch wenn wir in diesen Zeiten vereinzelt sind: Wir sind Teil der weltweiten Gemeinschaft deiner Kinder.
Lass wachsen unser Vertrauen in deine Nähe und in die Verbundenheit mit unseren Schwestern und Brüdern.
Die erkrankt sind, richte auf.
Mache leicht die Herzen der Einsamen
Den Verantwortungsträgern gib Weisheit und Mut.
Stärke die Frauen und Männer im medizinischen Dienst:
Unseren Freunden und Partnern in der weltweiten Kirche stehe bei.
Uns allen schenke Ideen, unserer Verbundenheit Ausdruck zu geben.
Segne uns, o Herr! Lass leuchten dein Angesicht über uns und sei uns gnädig ewiglich!
Segne uns, o Herr! Deine Engel stell um uns! Bewahre uns in deinem Frieden ewiglich!
Segne uns, o Herr! Lass leuchten dein Angesicht über uns und sei uns
gnädig ewiglich!
Amen
Buddhismus
Als 2013 das SARS-Virus in Hongkong und Taiwan ausbrach, ermutigte SGI-Präsident Daiskau Ikeda die Mitglieder mit folgenden Worten:
„Wenn man das Mystische Gesetz praktiziert, gerät man nie in eine Sackgasse. Auch wenn Sie jetzt leiden, bitte bemühen Sie sich für das Gesetz (den Dharma), für die Menschen und für die Gesellschaft. Ihre Taten und die Geschichte, die Sie persönlich mit Ihrem Leben schreiben, werden in der Zukunft strahlen. Je mehr Leiden Sie erleben, desto stärker und großartiger werden Sie sich entwickeln. Und Sie können Ihr Leben noch tiefgründiger führen. Alle Leiden werden sich in Schätze verwandeln. Das ist die Welt des Glaubens. Es geht nicht nur um die sichtbaren Wohltaten. Wichtig sind die unermesslich großen unsichtbaren Wohltaten, die wir ansammeln.“
Am 11. März 2020 schrieb er:
„Die Ärzteschaft und die Gesellschaft als Ganzes in Japan und auf der ganzen Welt unternehmen große Anstrengungen, um die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) zu stoppen. Ich bin zutiefst dankbar für die unzähligen Menschen, die Tag und Nacht an verschiedenen Fronten unermüdlich an dieser Herausforderung arbeiten. Ich chante auch von ganzem Herzen Nam-myoho-renge-kyo mit einem inbrünstigen Gebet für ein schnellstmögliches Ende dieser Bedrohung und die Rückkehr zu Normalität und Sicherheit.
Ich bin zuversichtlich, dass unsere tapferen jungen Bodhisattvas aus der Erde sich mit Freunden auf der ganzen Welt zusammenschließen und mit Kraft, Weisheit und Optimismus an der Schaffung eines besseren Zeitalters arbeiten werden.”
Judentum
„Ich weiß – und ich spreche aus Erfahrung – , dass wir selbst in der Finsternis Licht schaffen und Träume des Mitfühlens nähren können. Wie auch immer die Frage lautet – Gleichgültigkeit und Resignation sind nie die Antwort. Das Wunder: Eine Geschichte von der Verzweiflung wird zu einer Geschichte gegen die Verzweiflung.“
Aus dem Credo des großen jüdischen Literaten Elie Wiesel (1928-2016): Mit offenem Herzen, Freiburg 2012, S. 88f.
Christentum
Herr unser Gott, der Du reich bist an Barmherzigkeit und Gnade,
und mit Deiner väterlichen Fürsorge unser Leben führst und leitest;
höre unser Gebet und siehe gnädig herab auf unsere Bußfertigkeit.
Gebiete Einhalt dieser über die Menschheit hereingebrochenen Epidemie.
Du bist der Arzt unserer Seele und unseres Leibes.
Verhilf zur Genesung denen, die krank sind, damit sie Dich mit neuen Zungen loben und preisen.
Die Gesunden bewahre vor Ansteckung und Panikmache.
Und alle Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal, die sich aus Menschenliebe opfern und Kranke behandeln, stärke und behüte mit Deiner Gnade.
Entferne alle Krankheit und alles Leid aus Deinem Volk und lehre uns das Leben und die Gesundheit als Deine guten Gaben neu schätzen zu lernen.
Gib uns Deinen Frieden und erfülle unsere Herzen mit einem starken Glauben an Deine väterliche Fürsorge, mit Hoffnung auf Deine Hilfe und mit Liebe zu Dir und unserem Nächsten.
Du allein kannst an Leib und Seele heilen und Dich – den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist – preisen wir jetzt und in Ewigkeit.
Amen.
(Übersetzung: Dechant des Kirchenbezirks Schäßburg, Rumänien, Stadtpfarrer Dr. Bruno Fröhlich)
Christentum (franziskanisch)
Aus dem Sonnengesang des Franziskus von Assisi, geschrieben im Winter 1224/1225:
8 Gelobt seist du, mein Herr,
durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangsal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden,
denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt.
9 Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein Mensch lebend entrinnen.
Wehe jenen, die in tödlicher Sünde sterben.
Selig jene, die er findet in deinem heiligsten Willen,
denn der zweite Tod* wird ihnen kein Leid antun.
10 Lobt und preist meinen Herrn
und dankt ihm und dient ihm mit großer Demut.
* Der erste Tod ist der unvermeidliche Tod des Körpers. Der zweite Tod ist durch die eigene Lebensführung selbstverschuldet und betrifft die Seele.
Sehr bekannt ist der erste Teil des Sonnengesangs des Franziskus von Assisi, in dem er die Phänomene der Natur als Brüder und Schwestern bezeichnet. Sie sind Anlass, Gott zu loben und zu preisen. Dieser Teil ist im Prinzip die Grundlage einer damals vollkommen neuen Schöpfungstheologie, die uns auffordert, achtsam mit der Natur und allen Lebewesen umzugehen. Der zweite Teil des Sonnengesangs ist eher unbekannt. Dort preist Franziskus Gott durch die Unwägbarkeiten des Lebens, die ja auch von Gott kommen. Er macht deutlich: Zum Leben gehören auch Krankheit und Tod – die entscheidende Frage für ein gelungenes Leben ist jedoch, wie wir damit umgehen.
Christentum
Das Gebet, das die Sünder umwandelt und die Kranken heilt, ist ein absoluter Glaube, dass bei GOTT all Dinge möglich sind – ein geistiges Verständnis von Ihm, eine selbstlose Liebe. Ungeachtet dessen, was ein anderer über dieses Thema sagen oder denken mag, ich spreche aus Erfahrung. Beten, Wachen und Arbeiten, verbunden mit Selbstaufopferung, sind GOTTES gnadenreiche Mittel zur Vollendung alles dessen, was erfolgreich für die Christianisierung nd Gesundheit der Menschheit getan worden ist.
Unausgesprochene Gedanken sind dem göttlichen GEMÜT nicht unbekannt. Verlangen ist Gebet; und es kann uns kein Verlust daraus entstehen, GOTT unsere Wünsche anzuvertrauen, damit sie geformt und veredelt werden, bevor sie in Worten und Taten Gestalt annehmen.
Was sind die Motive für Gebet? Beten wir, um selbst besser zu werden oder um denen zu nützen, die uns hören, um den Unendlichen zu erleuchten oder um von Menschen gehört zu werden ? Nützt uns Beten etwas? Ja, das Verlangen, das hungernd nach Gerechtigkeit hinausgeht, wird von unserem Vater gesegnet, und es kommt nicht leer zu uns zurück.
GOTT wird durch den Hauch de Lobes nicht dazu bewegt mehr zu tun, als alles Gute zu verleihen, da Er unwandelbare Weisheit und LIEBE ist. Durch demütige, innige Bitten können wir mehr für uns selbst tun, doch der All-Liebende erfüllt sie nicht einfach aufgrund von Lippenbekenntnissen, denn Er weiß schon alles.
Gebet kann die Wissenschaft des Seins nicht ändern, aber es dient dazu, uns mit ihr in Einklang zu bringen. Güte erreicht die Demonstration der WAHRHEIT. Die Bitte, dass GOTT uns erlösen möge, ist nicht alles, was erforderlich ist. Die bloße Gewohnheit, das göttliche GEMÜT anzuflehen, wie man ein menschliches Wesen anfleht, erhält den Glauben aufrecht, dass GOTT menschlich begrenzt sei — ein Irrtum, der das geistige Wachstum hindert.
GOTT ist LIEBE. Können wir Ihn bitten mehr zu sein? GOTT ist Intelligenz. Können wir dem unendlichen GEMÜT irgendetwas mitteilen, was Es nicht schon versteht ? Meinen wir, die Vollkommenheit ändern zu können? Sollen wir an der offenen Quelle, aus der schon mehr herausströmt, als wir entgegennehmen, wirklich um noch mehr bitten? Es ist das unausgesprochene Verlangen, das uns dem Ursprung allen Daseins und aller Seligkeit näherbringt.
GOTT bitten, GOTT zu sein, ist eine nutzlose Wiederholung. GOTT ist derselbe “gestern und heute und … in Ewigkeit”; und Er, der unwandelbar recht ist, wird das Richtige tun, ohne dass Er an Seine Zuständigkeit erinnert wird. Die Weisheit des Menschen reicht nicht aus, ihn zu berechtigen, GOTT Ratschläge zu erteilen.
Wer würde sich vor eine Wandtafel stellen und das Prinzip der Mathematik bitten, das Problem zu lösen? Die Regel besteht bereits, und es ist unsere Aufgabe, die Lösung auszuarbeiten. Sollen wir das göttliche PRINZIP aller Güte bitte, Seine eigene Arbeit zu tun? Seine Arbeit ist getan und wir brauchen uns die Regel GOTTES nur zunutze zu machen, um Seinen Segen zu empfangen, der uns befähigt, unsere eigene Erlösung zu erarbeiten.
Das göttliche Wesen muss vom Menschen widergespiegelt werden — sonst ist der Mensch nicht das Bild und Gleichnis des Geduldigen, Gütigen und Wahren, des Einen, an dem “alles … liebenswert” ist; aber GOTT zu verstehen ist das Werk der Ewigkeit und erfordert absolute Hingabe des Denkens, der Energie und des Verlangens.
Wie leer sind doch unsere Vorstellungen von der Gottheit! In der Theorie geben wir zu, dass GOTT gut, allmächtig, allgegenwärtig, unendlich ist, und dann versuchen wir, dieses unendliche GEMÜT zu belehren. Wir flehen um unverdiente Vergebung und um reichliches Ausströmen von Segnungen. Sind wir wirklich dankbar für das Gute, das wir bereits empfangen haben? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen und dadurch in der Lage sein mehr entgegenzunehmen. Dankbarkeit ist weit mehr als ein Dank in Worten. Taten drücken mehr Dankbarkeit aus als Worte.
Wenn wir für LEBEN, WAHRHEIT und LIEBE undankbar sind und dennoch GOTT für alle Segnungen danken, sind wir unaufrichtig und ziehen uns den scharfen Tadel zu, den unser Meister den Heuchlern erteilt. In solch einem Fall ist das einzig annehmbare Gebet, den Finger auf die Lippen zu legen und uns an unsere Segnungen zu erinnern. Solange das Herz der göttlichen WAHRHEIT und LIEBE fern ist, können wir die Undankbarkeit eines unfruchtbaren Lebens nicht verbergen.
Was wir am dringendsten brauchen, ist das Gebet innigen Verlangens nach Wachstum in Gnade, das in Geduld, Sanftmut, Liebe und guten Werken zum Ausdruck kommt. Wir sind es unserem Meister schuldig, seine Gebote zu halten und seinem Beispiel zu folgen; das ist der einzig würdige Beweis unserer Dankbarkeit für alles, was er getan hat. Äußerliche Anbetung an sich ist nicht genug, um treue und im Herzen empfundene Dankbarkeit auszudrücken, denn er hat gesagt: “Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote.”
Das ständige Ringen, immer gut zu sein, ist Beten ohne Unterlass. Die Motive für solches Gebet werden in den Segnungen sichtbar, die sie bringen — Segnungen, die auch ohne hörbare Worte bestätigen, dass wir würdig sind an der LIEBE teilzuhaben.
Einfach darum bitten, GOTT zu lieben, wird nie bewirken, dass wir Ihn lieben; aber das Sehnen, besser und heiliger zu sein, das in täglicher Wachsamkeit und in dem Streben zum Ausdruck kommt, sich mehr dem göttlichen Charakter anzugleichen, wird uns formen und neu gestalten, bis wir in Seinem Gleichnis erwachen. Wir erreichen die Wissenschaft des Christentums durch die Demonstration der göttlichen Natur; aber in dieser schlechten Welt wir Güte “verlästert” werden, und Geduld muss Erfahrung bringen.
Hörbares Gebet kann niemals die Werke des geistigen Verständnisses vollbringen, durch das wir erneuert werden; aber stilles Gebet, Wachsamkeit und aufrichtiger Gehorsam befähigen uns, Jesu Beispiel zu folgen. Lange Gebete, Aberglauben und Glaubensbekenntnisse beschneiden die starken Schwingen der Liebe und kleiden die Religion in menschliche Formen. Alles, was die Anbetung materialisiert, hindert das geistige Wachstum des Menschen und hält ihn davon ab, seine Macht über Irrtum zu beweisen.” . . . . . .
(Dieses sind die ersten 4 Seiten von 17 Seiten des Kapitels GEBET aus Mary Baker Eddys Buch “Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”.)
Islam
Gepriesen bist Du, oh Allah. Du Allmächtiger und Schöpfer aller Welten.
Du genügst mir und Du bist der beste Vertrauenswürdige, oh Allah.
Oh Allah, lade uns nichts auf, wozu unsere Kräfte nicht genügen.
Oh Allah, lass uns Barmherzigkeit von Dir erfahren und hilf uns, aus unseren schwierigen Angelegenheiten einen Ausweg zu finden.
Oh Allah, auf Dich vertrauen wir und Dir wenden wir uns reumütig zu.
Oh Allah, vollende für uns unser Licht und vergib uns.
Oh Allah, du bist der Friede, von Dir kommt Frieden, Erhabenheit und Würde, lass in uns und unter uns Ruhe, Zufriedenheit und Frieden walten.
Amin
(Angelehnt an Bittgebeten aus dem Koran: 2:286, 18:10, 60:4, 60:4, 66:8, 2:208)
Buddhismus
Ein Gebet an Avalokitesvara Bodhisattva für Sicherheit vor dem Ausbruch des COVID-19
Oh großer, mitfühlender Avalokitesvara Bodhisattva!
Da wir mit dem Ausbruch des neuen Coronavirus konfrontiert sind,
leiden viele unter Misshandlung, Not und Angst.
Wir beten zu Ihnen um Ihr Mitgefühl und Ihren Segen.
Damit wir den Mut und die Weisheit haben,
Den Ausbruch mit Gelassenheit und Stärke zu begegnen,
Die Krankheit mit Zuversicht und Akzeptanz zu begegnen.
Oh großer, mitfühlender Avalokitesvara Bodhisattva!
Wenn die Städte abgeriegelt und die Veranstaltungen ausgesetzt werden,
Brauchen wir dringend Ihren Geist der Linderung des Leidens,
Lassen Sie uns einander Sorge tragen und uns gegenseitig helfen und nicht von Panik erschüttern,
Unterstützen und ermutigen wir uns gegenseitig, um unseren Glauben zu stärken.
Mögen die momentanen Isolierungen Rückzugsmöglichkeiten zur Selbstkontrolle bieten,
Mögen die momentanen Unannehmlichkeiten zu achtsamen Praktiken der Selbstverbesserung führen.
Oh großer, mitfühlender Avalokitesvara Bodhisattva!
Dies ist der Moment, in dem die Einheit am wichtigsten ist,
Vertrauen wir auf die Regierung, um die Krise zu lösen,
Danken wir den Ärzten für die Behandlung der Krankheit.
Unabhängig davon, wie schwierig die Situation ist,
Solange es Mitgefühl und Weisheit gibt,
Wenn wir alle die drei Taten des Guten praktizieren:
Tue gute Taten, sprich gute Worte und habe gute Absichten,
Wenn wir alle die Umwelt schützen und Respekt vor allen Leben haben,
werden wir in der Lage sein, die Gefahr in Sicherheit zu verwandeln.
Oh großer, mitfühlender Avalokitesvara Bodhisattva!
In diesem Augenblick rezitieren wir aufrichtig deinen Namen,
“Gesegnet sei Avalokitesvara Bodhisattva.”
Wir möchten uns Ihre Befreiung und Leichtigkeit zum Vorbild nehmen.
Von jetzt an:
Wir werden uns von widersprüchlichen und trügerischen Vorstellungen distanzieren,
Um die Leichtigkeit des Individuums eingehend zu betrachten;
Wir werden uns von Diskriminierung und persönlichen Vermutungen distanzieren,
Um die Leichtigkeit der Umstände eingehend zu betrachten;
Wir werden uns von Anhaftung und Verstrickung distanzieren,
Um die Leichtigkeit der Angelegenheiten eingehend zu betrachten;
Wir werden uns von den fünf Wünschen und den Schwierigkeiten der Welt distanzieren,
Um die Leichtigkeit des Geistes eingehend zu betrachten.
Großer und mitfühlender Buddha!
Wir beten um Ihren Segen.
Bitte helfen Sie den Überlebenden, vom Leid befreit zu werden
und ihre gute Gesundheit wiederherzustellen;
Bitte helfen Sie den Verstorbenen, im Land des Buddha wiedergeboren zu werden,
und in Frieden zu ruhen.
Möge diese Welt frei sein von den Wirren des Ausbruchs,
Möge jeder von uns sicher und wohlauf sein.
Oh großer, mitfühlender Avalokitesvara Bodhisattva,
Bitte nehmen Sie mein aufrichtiges Gebet an!
Oh großer, mitfühlender Avalokitesvara Bodhisattva,
Bitte nehmen Sie mein aufrichtiges Gebet an!
(Vom Ven. Großmeister Hsing Yun, dem Gründer von Fo Guang Shan)
Christentum
In dieser Zeit der weltweiten Prüfung oder Herausforderung sollten wir uns auf die Tatsachen besinnen, die das Leben in Gang setzen und daher auch erhalten. Viele Gemüter sind jetzt in Aufruhr und tasten nach Hilfe mit mitunter maßlosen Angstszenarien. Aber Einhalt ist geboten. Die Furcht vor dem Verlust an Leben oder Gesundheit sollte mutig überwunden werden, wenn man an die Verheißung denkt, die die Menschheit schon seit Jahrhunderten begleitet: Gott, das geistige Universum, der Erhalter des Lebens, unsichtbar, aber dennoch eine beschützende Macht. Psalmen der Bibel geben volle Gewißheit für diese Tatsachen. Z.B. der 91. Psalm oder 23. Psalm, und man sollte in dieser Zeit die innere Größe besitzen, sich zu dieser geistigen Macht zu bekennen, die die Hoffnung und das Vertrauen mit Schutz und innerer Sicherheit ausgleicht.
Islam
Allahumma rabbana lakal-hamd, anta qayyimus-samawati wa-l ardi wa man fihinn.
Wa laka-l-hamd, anta nurus-samawati wa-l ardi wa man fihinn.
Allammu anta-s-salam wa minka-s- salam, wa ilaika-s-salam
Allahumma rabbina, adhhibi-l-ba´sa, ischfi anta-sch-schafii, la schifa´i illa schifaa´uk, schifaa´u la yughaadiru saqamaa.
Al-hamdulillahi-lladhii adhhaba ‚‘annaa-l-hazan, inna rabbana-l-ghafurun schakuuru.
O Allah, unser Herr, Lob sei Dir, Du bist der Erhabene der Himmel und der Erde und was in ihnen ist.
Lob sei Dir, Du bist das Licht der Himmel und der Erde und was in ihnen ist.
O Allah, Du bist der Frieden und der Friede ist von Dir und gehört Dir.
O Allah, Herr der Menschen, entferne den Schaden, heile, Du bist der Heilende, der gesund Machende, Es gibt keine Heilung ohne Deine Heilung. Eine Heilung die keine Krankheit hinterlässt.
(Alles) Lob gehört Allah, Der den Kummer von uns hinweg genommen hat! Unser Herr ist wahrlich Allvergebend und stets zu Dank bereit.
Christentum
KREUZWEGSTATION:
Da die römischen Legionäre Jesus auf dem Kreuzweg hinführten, ergriffen sie Simon von Cyrene und legten ihm das Kreuz auf.
Dass Simon von Cyrene Jesus auf dem Weg nach Golgotha hilft, seine Last zu tragen, gehört zum Kern jedes Kreuzwegs. „Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Cyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage.“, berichtet der Evangelist Lukas (23,26). Bei Matthäus (27,32) ist weiter zu erfahren, dass sie ihn regelrecht dazu zwingen mussten. Bei Markus (15,21) wird betont, dass er bloß zufällig vorüberging und der Vater von Rufus und Alexander war.
Simon von Cyrene drängt sich nicht auf. Er ruft nicht: Lasst mich doch tragen! Keiner von uns, der die Hand ohne zu zögern hebt, wenn es darum geht, das Kreuz auf sich zu nehmen. Auch der Mann aus Cyrene handelt bloß auf Zuruf: Weil es ihn plötzlich von der Seite her trifft. Weil er nicht damit gerechnet hat, er nicht schnell genug wegkommen kann – weil die Macht nach ihm greift und ihm die Last des Anderen auf die Schultern legt.
Wer ist dieser Simon, der auf seinem Heimweg von der Feldarbeit plötzlich aufgeschreckt wird, um in einen unerwarteten Dienst zu treten? Der aber nicht zaudert und zögert, sondern einfach zupackt, obwohl er diesen Jesus gar nicht kennt? Wir wissen es nicht, denn wir kennen ihn nicht. Das einzige, was wir von ihm wissen, ist, dass er nicht tat, was er wollte, sondern das, was er musste und dass er tat, was er musste, weil er es wollte. Und genau auf diese Weise kam er ins Evangelium.
Er beginnt, das Holz zu schleppen, weil man ihn zwingt. Weil ein schroffer Legionär ihn zum Dienst presst. Aber Simon bleibt nicht passiv. Er trifft eine Entscheidung. Er fragt nicht; er rechnet und richtet nicht, nimmt das Folterwerkzeug auf seine Schultern und begleitet den, der die Hauptlast zu tragen hat, klaglos. Ist das nicht der Weg des christlichen Glaubens in dieser Welt? Eines Glaubens, der versucht, die Situation anzunehmen statt immer weiter „Warum?“ lieber zu fragen „Wozu?“ – und was kann ich in dieser Situation tun.
Keiner kann die Pandemie mit einem Befehl beenden; keiner die Kontaktsperre zwischen Kindern und Eltern in Pflegeheimen einfach außer Kraft setzen. Keiner kann ungeschehen machen, dass Tausende täglich sterben – in Italien, Spanien, in den USA, aber auch bei uns –, ohne dass Angehörige an ihrer Seite stehen, ihre Hand halten und ihnen das letzte Geleit geben. Aber wo ist selbst im Schlimmsten und Schmerzhaftesten, wo in Furcht und Zittern, wo in der gegenwärtigen Corona-Krise etwas zu entdecken, das an das Gute im Menschen erinnert? An Solidarität und Mittragen?
Ich erinnere mich: Als Kind habe ich damit begonnen, die Kreuzwegstationen unserer Kirche forschend zu betrachten. Ich war auf der Suche nach einer Figur, mit der ich mich identifizieren konnte: Wohl denen, die es in diesen Tagen wie Pflegerinnen und Pfleger, Krankenschwestern und Ärzte, Seelsorgerinnen und Priester, wagen, ein Simon von Cyrene zu sein: Menschen, die das Kreuz von einer Station zur nächsten tragen.
Christentum
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Am Donnerstag vor 75 Jahren, am 9. April 1944, einen Monat vor Ende des Krieges, wurde Dietrich Bonhoeffer, evangelischer Theologe, Pfarrer und Leiter eines Ausbildungsseminars der Bekennenden Kirche im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet – wie auch weitere Widerständler gegen Hitler und den Nationalsozialismus an diesem Tag ermordet wurden. In den zwei Jahren seiner Gestapo-Haft in Berlin schrieb er Gebete, Gedichte, Meditationen, die bis heute – nicht nur in den evangelischen Kirchen – Leid und Verzweiflung zur Sprache bringen, Trost und Halt geben, von vielen Menschen mitgebetet werden.
Das berühmteste Gebet ist zum Lied geworden: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag“. Er schickte es am 19. Dezember 1944 an seine Verlobte Maria von Wedemeyer als „Weihnachtsgruß für Dich und die Eltern und Geschwister“. Am Anfang des Briefes schrieb er: „Es ist, als ob die Seele in der Einsamkeit Organe ausbildet, die wir im Alltag kaum kennen. So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt. Du und die Eltern, Ihr alle, die Freunde und Schüler im Feld, Ihr seid mir immer ganz gegenwärtig. Eure Gebete und guten Gedanken, Bibelworte, längst vergangene Gespräche, Musikstücke, Bücher bekommen Leben und Wirklichkeit wie nie zuvor. Es ist ein großes unsichtbares Reich, in dem man lebt und an dessen Realität man keinen Zweifel hat. Wenn es im alten Kinderlied von den Engeln heißt: ‚zweie, die mich decken, zweie, die mich wecken‘, so ist diese Bewahrung am Abend und am Morgen durch gute unsichtbare Mächte etwas, was wir Erwachsenen heute nicht weniger brauchen als die Kinder.“ (Brautbriefe, 208)
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.
Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.