Dokumentation der Fachtagung Umgang mit Tod und Trauer in verschiedenen Kulturen und Religionen

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Die interreligiöse Fachtagung Umgang mit Trauer und Tod in verschiedenen Kulturen und Religionen wurde am 23.08.2022 in den Räumen der Berliner Stadtmission mit 78 Teilnehmer*innen erfolgreich durchgeführt.

Die Veranstaltung war schon lange vor dem Anmeldeschluss ausgebucht – ein Zeichen dafür, dass dieses Thema zukünftig vertieft werden sollte. Im Publikum saßen primär Menschen, die sich im Palliativ- und Hospizbereich engagieren, aber auch Angestellte von Polizei und LKA sowie viele andere Interessierte.

Initiativgruppe

Berliner Forum der Religion: https://www.berliner-forum-religionen.de/
Berliner Stadtmission: https://www.berliner-stadtmission.de/
Zentrale Anlaufstelle Hospiz: https://www.hospiz-aktuell.de/

Arbeitsgruppe

  • Arif, Said: Ahmadiyya Muslim Jamaat KdöR
  • Indra: Bardo-Chor, Hindu
  • Bäumer, Michael: Berliner Forum der Religion
  • El Jazairi, Jala: Fachbereich Interkulturelle Öffnung. Unionhilfswerk ZAH
  • Kaur, Ranjit: Sikh Gemeinde, Vorsitzende Freundinnen und Freunde des Berliner Forums der Religionen e.V.
  • Laux, Suphaphorn: Diakonie, Brückenbauer*innen für Hospiz und Palliative Care
  • Puhlmann, Renee: Ambulanter Hospizdienst Caritas
  • Röder, Lydia: Leben und Sterben, Fortbildung und Trauerbegleitung
  • Schmidt-Pabst, Elizabeth: Ambulanter Hospizdienst Lazarus
  • Schridde, Katharina: Berliner Stadtmission
  • Tehrani, Siavash: Arzt SAPV-Köln Gg der Franziskanerinnen zu Olpe mbH
  • Uekermann, Christiane: Bodhicharya Deutschland e.V.
  • Wiesand, Schirin: Fachbereich Religion – Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe trafen sich monatlich zur Vorbereitung der Fachtagung. Viele Impulse flossen in die inhaltliche und organisatorische Planung und Umsetzung ein. Wichtig war die Verstärkung der Vernetzung zwischen den Hospiz- und Palliativ-Akteur*innen und den Gemeinden und Glaubens-Akteur*innen.

Programm

09:00- 13:00 Uhr

Begrüßung

Inputs

  • „Hospizarbeit in Indien“ (Lydia Röder), Frage & Antwort
  • „Religionssensibler Umgang mit Tod, Sterben und Trauer“ (Schirin Wiesand), Frage & Antwort
  • „Hospizarbeit im buddhistischen Kontext – ein Einblick“ (Michaela Dräger), Frage & Antwort

Workshops

  • WS1: Hospiz in verschiedenen Kulturen. (Ranjit Kauer und Lydia Röder)
  • WS2: Welche kultursensiblen Angebote gibt es? (Said Arif und Schirin Wiesand)
  • WS3: Wie gehe ich selbst mit Trauer, Tod und Sterbenden um? (Michaela Dräger und Claudia Ohse)
  • WS4: Wie arbeite ich als Fachkraft mit Menschen aus andren Kulturkreisen? (Jala El Jazairi)

14:00- 17:00Uhr

Impulse

  • „PalliAktiv: Wie können wir kultursensibel agieren im Palliativ-und Hospizbereich? (Dr. Siavash Tehrani)
  • Input „Am Lebensende – fern der Heimat“ (Elizabeth Schmidt-Pabst)

Multireligiöse Podiumsdiskussion

  • Mohamed Taha Sabri (Dar as-Salam Moschee)
  • Bettina Walzer (Seelsorgerin in der Kinderklinik der Charité)
  • Nicola Hernàdi (Vorstand Kringellocken Kloster, Asienwissenschaftlerin)
  • Esther Hirsch (Kantorin der Jüdischen Gemeinde)

Musikalische Verabschiedung

  • Bardo-Chor (Indra)

Inputs

Lydia Röder berichtete mit eindrucksvollen Bildern von ihrer Mitarbeit in einem selten vorzufindenden Hospiz in Indien. Schirin Wiesand stellte fachkundig die komplexen Arbeitsfelder des Fachbereichs Religion bei ISA – Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit vor. Insbesondere ging sie auf die Bedeutung von Religion im Kontext Flucht und die Wichtigkeit von Religionssensibilität in der sozialen Arbeit ein. Michaela Dräger schließlich verwies auf die Entwicklung von Mitgefühl und Weisheit als wichtige Komponenten der Arbeit im buddhistischen Hospizdienst Horizont.

In den anschließenden Workshops zu den Inputs und einem weiteren Thema kristallisierten sich Bedarfe heraus wie etwa der Wunsch nach einer Vermittlungsstelle, eine Übersicht über No-Goes oder eine stärkere Sichtbarmachung von vorhandenen Angeboten. Diesen Vorschlägen soll in Arbeitsgruppen künftig nachgegangen werden.

Krankheitsbedingt über Zoom zugeschaltet ging Dr. Siavash Tehrani in seinem Impuls auf die Frage „Wie benehme ich mich in einem anderen Kulturkreis?“ ein. Menschensensibles Handeln zur Unterstützung von Autonomie und Würde sei ein zentrales Moment. Elizabeth Schmidt-Pabst stellte lebendig die Entwicklung von Wertesystemen anhand des Modells “spiral Dynamics” vor. Ein Thema, das einer weiteren Vertiefung bedarf.

Links zu den Präsentationen:

Feedback-Auswertung

Folgende Erkenntnisse ergab die Evaluation:

  1. Die Inputs zum Thema religionssensibler Umgang mit Sterben, Tod und Trauer für Menschen mit und ohne Fluchterfahrung waren für die Teilnehmer*innen sehr wichtig. Eine Vertiefung ist erwünscht.
  2. Die Hospizarbeit in anderen Ländern hat das Interesse an anderen Ländern und Kulturen gestärkt.
  3. Fast 50 % konnten neue Kompetenzen erwerben.
  4. Viele können das Erlernte in ihrer professionellen Arbeit nutzen.
  5. Die Veranstaltung bot genügend Raum für die Vernetzung zwischen Akteur*innen im Hospiz- und Palliativbereich und Glaubensgemeinden.
  6. Gewünscht werden intensivere Einblicke in muslimische und jüdische Bedarfe und Vorgehensweisen.
  7. Dank der Berliner Stadtmission: konnten die Teilnehmer*innen die gute Atmosphäre genießen.

Interviews

00:03 Dr. Christina Fuhrmann, Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Hospiz- und Palliativversorgung
04:47 Daniela Heemeier, Projektleitung der Zentralen Anlaufstelle Hospiz
07:42 Lydia Röder, Leben und Sterben, Interkulturelle Palliativpflege
10:13 Schirin Wiesand, Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit e.V. (ISA e.V.) Bereich Integration & Migration
13:50
Elizabeth Schmidt-Pabst, Leiterin des Ambulanten Lazarus Hospizdienstes
16:00 Said Ahmad Arif, Theologe und Imam, Khadija-Moschee, Berlin
17:26
Renée Puhlmann, Ambulanter Hospizdienst, Caritas-Hospiz
19:30 Ranjit P. Kaur, Vorsitzende des Berliner Forums der Religionen e. V.
20:24 Suphaphorn Laux, Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e.V., Brückenbauer*innen Projekt
21:41
Jana, Studentin der Diakonie
23:43 Jala El Jazairi, Zentrale Anlaufstelle Hospiz des Unionhilfswerks, Fachzuständige für Interkulturelle Öffnung

Die Teilnehmer:innen der Fachtagung konnten neue Erkenntnisse gewinnen und ihr Netzwerk ausbauen. Die Fachtagung war eine Kooperationsveranstaltung von der Zentralen Anlaufstelle Hospiz und dem Berliner Forum der Religionen.