Von der Angst zur Hoffnung

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Einsamkeit und Erkrankung nach zwei Jahren Corona und seit einigen Monaten auch noch der Krieg in der Ukraine: Das Schlimmste im Moment ist vielleicht die Angst und Verunsicherung, der wir uns gegenübersehen und denen die Menschen schnell erliegen können. Dann werden wir wie Pingpong-Bälle hin- und hergeworfen und unsere eigene Negativität verursacht noch mehr Leid. Fast ohnmächtig beschleicht uns das Gefühl, dass viele Entscheidungen außerhalb von uns getroffen werden, dass wir vom Lauf der Dinge überwältigt werden.

In einer solchen Zeit voller Unklarheit zeigt sich noch mehr als sonst, wie wichtig Verbundenheit und Miteinander sind. Aber auch, mit welcher Einstellung und Haltung wir leben und den Herausforderungen begegnen.

Über Wege aus der Angst hin zur begründeten Hoffnung diskutierten am 12.07.2022 Dr. Katrin Visse (Referentin für Islam und Theologie an der Katholischen Akademie Berlin), Ringu Tulku Rinpoche (spiritueller Leiter des Bodhicharya Zentrums in Berlin und von Bodhicharya international) und Mohamed Taha Sabri (Imam der Dar-as-Salam-Moschee). Die Moderation übernahme Dr. Michael Bäumer (Berliner Forum der Religionen).

Es geht nicht darum, Dinge schön zu reden. Vielmehr müssen Missstände als solche benannt werden. Dem sollte die Frage folgen, wie ein Ausweg zu finden ist. Hilfreich können dabei tradierte Erzählungen sein, aber auch der Austausch mit Menschen, die ähnliche Herausforderungen überwunden haben.

Depression und Hoffnungslosigkeit kann das Verständnis davon entgegengesetzt werden, dass alles veränderlich ist. Dann gilt es, sich selbst zu transformieren um Weisheit und Mitgefühl zu entwickeln. Das Leben sei kein Prozess von Problemen, sondern ein Prozess der Lösung von Problemen. Deshalb ist es wichtig, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die jetzt angegangen werden können – seien diese Schritte auch noch so klein.

Die Erkenntnis, dass alle Menschen glücklich sein wollen, sollte letztendlich unser Handeln motivieren. Geben und Empfangen gehören zusammen: Erst dadurch wird ein Geschenk vollkommen.

Ca. 35 Gäste hörten dem Austausch interessiert zu und brachten sich anschließend in die offene Runde ein.