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Newsletter 04/2021 des Berliner Forums der Religionen


Liebe Abonnentin, lieber Abonnent,

niemand von uns kann in Isolation existieren. Unser Leben und unsere Existenz werden von anderen auf sichtbare und unsichtbare Weise unterstützt, sei es durch Eltern, Mentoren oder die Gesellschaft insgesamt. Sich dieser Verbindungen bewusst zu sein, Wertschätzung für sie zu empfinden und danach zu streben, der Gesellschaft im Geiste der Dankbarkeit etwas zurückzugeben, ist der richtige Weg für den Menschen zu leben.

Unter dem Motto "Berlin sagt Danke!" fand am 22.08.2021 ein Ökumenischer Gottesdienst open air vor der Gedächtniskirche statt. Bei den ca. 200 Personen hat der Gottesdienst als öffentlicher Ausdruck des Dankes guten Anklang gefunden, sowohl durch die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements als auch durch seinen ökumenischen und interreligiösen Charakter. Dazu kamen die Bläsermusik und die Gospel-Songs, die Beiträge der Ehrenamtlichen, die Predigt der Generalsuperintendentin über das Danken, der Psalm in hebräischer und das Segensgebet in arabischer Sprache und die Fürbitten in ökumenischer Verbundenheit.
Pfarrer Martin Germer beendete seine Rückschau auf diese Veranstaltung mit der Schlusszeile des Eingangsliedes: „Herr, ich will dir danken, dass ich danken kann.“

Im September bieten wir viele interessante Abende an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Das Team des Berliner Forums der Religionen

1. Rückblick

Workshop zum Thema Bildung, Lernen, Wissen

Minor
Im Rahmen des Projekts „Demokratie, Religion und Vielfaltsdiskurse“ (DeReV) luden Minor - Projektkontor für Bildung und Forschung und das Berliner Forum der Religionen am 19.08. bereits zum vierten Workshop ein, diesmal auf der Dachterrasse von Minor.

In diesem Workshop wollten wir verschiedene Perspektiven zu unterschiedlichen Bildungsverständnissen in religiösen Communities kennenlernen.
Auch haben wir vielfältige Erfahrungen im trans- und interreligiösen Dialog zum Thema Lernen und Bildung erkundet. Miteinander wurde darüber diskutiert, was für uns Bildung, Lernen und Wissen bedeutet. In welcher Verbindung stehen deine Vorstellungen zu deiner religiösen Verortung und Tradition? Wo findest du deine Vorstellungen im interreligiösen Dialog wieder? Dies waren einige der Fragestellungen, denen nachgegangen wurde.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Workshop!

Neue Praktikantin

Lykke Jacob
"Ich bin Lykke Jacob und ich werde vom 02. August bis zum 30. September im Berliner Forum der Religionen als Praktikantin tätig sein.
Ich studiere Religionswissenschaft und Geschichte und werde im Rahmen des Praktikums einige AGs und Initiativkreise unterstützen, außerdem werde ich bei der Vorbereitung und Durchführung von Projekten helfen.

Ich freue mich darauf neue Eindrücke zu sammeln, Menschen aus vielen verschiedenen Religionen zu begegnen und den Einfluss des Glaubens auf ihren Alltag zu entdecken."

1. Multireligiöses Jugendfestival Berlins – ein voller Erfolg!

Poster MJF
“Das war wunderbar! DANKE allen, die dieses schöne Festival möglich gemacht und so toll moderiert haben 🙂 Sehr beschenkt von allen Impulsen und Beiträgen! DANKE!”

“Danke für alle Beiträge, die tolle Moderation und Planung! Es war sehr aufschlussreich und interessant! :-)”

“Ich habe selten so eine intensive Verbindung zu Menschen auf meinem Bildschirm verspüren können. Danke für diesen tiefengehenden, intensiven und lebendigen Austausch!”

“Es war schön zu sehen, mit den verschiedensten Menschen in ein Dialog zu treten und miteinander zu reden. Vielen Dank für diese Möglichkeit!”

Das positive Feedback der Teilnehmenden lässt die Wirkung schon erahnen, die das 1. Multireligiöse Jugendfestival – trotz Onlineformat- entfalten konnte: Austausch, Begegnung, Verbundenheit in Vielfalt wurden durch das Zusammenkommen junger Menschen aus verschiedenen Religionsgemeinschaften in den angebotenen Workshops möglich. Multireligiöse Impulse aus der buddhistischen und muslimischen Tradition ließen eine spirituelle Verbundenheit auch in einem digitalen Raum aufkommen.

In den Workshops zu den Themen Natur und Religion, Kunst und Religion, Mystik in den Religionen, Musik und Religion sowie in einer Fishbowl-Diskussion über Neutralität und Religionsfreiheit in der Schule kam es durch inhaltlich starke und z.T. sehr persönliche Inputs der Referent:innen zu einer lebendigen, aber stets wertschätzungen Begegnung mit den Erfahrungen und Herzensangelegenheiten der Teilnehmenden.

Man könnte meinen, ein Online-Format kann den sinnlichen Bereich eines Festivals kaum erreichen. Kunst und Musik kamen dennoch nicht zu kurz – durch den digitalen Gallery Walk und die Musik von unseren talentierten Referent:innen. Und trotz (oder gerade wegen) einer Festival-Bildschirmzeit von 4,5 Stunden waren beim Festival-Finale fast alle beim Jerusalema-Tanz-Flashmob dabei.

Die inhaltliche Tiefe der Veranstaltung wurde von einer gemeinsamen Leichtigkeit getragen, die das Orga-Team im nächsten Jahr innerhalb einer realen Begegnung verwirklichen möchte.Wer sich an den Vorbereitungen beteiligen möchte oder einen Workshop anbieten möchte, kann sich jederzeit beim Orga-Team melden: info@unity-in-diversity.de

Mehr Infos zum Festival gibts hier: www.unity-in-diversity.de

Der Teaser zum Festival:
Hier klicken, um die Medien zu sehen.

Lange Nacht der Religionen erfolgreich durchgeführt

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Die 10. Lange Nacht der Religionen am 5. Juni 2021 bot Konzerte, Gebete, Meditationen, Kunst und Kultur vor Ort und im Livestream (Programm von 15:00-22:45 Uhr). Mehr als 30 Live-Veranstaltungen wurden ergänzt durch noch mehr inspirierende Video-, Audio- und Textbeiträge.

Ein Highlight waren auch vier multireligiös besetzte Diskussionsrunden zu aktuellen Themen.

Weitere Infos und die Diskussionen zum Nachhören und -sehen gibt es auf der Website der Langen Nacht, viele Videos auf dem entsprechenden YouTube-Kanal.

Religiöse Ausübung in der Zeit der Pandemie – Herausforderungen und Chancen

Religiöse Ausübung
Zu einer zweistufigen Umfrage unter Berliner Religionsgemeinschaften im Jahr 2020 referierte Michael Bäumer vom Berliner Forum der Religionen.

Diese öffentliche Veranstaltung ist Teil der Pandemie-Gesprächswerkstatt Vom Nutzen und Schaden der Religionen, einem Angebot des Instituts für Religionswissenschaft der FU Berlin.

2. Vorschau

Religionspolitische Positionen der Parteien

Podiumsdiskussion mit Livestream

Vor den Wahlen laden das Berliner Forum der Religionen und die Berliner Landeszentrale für politische Bildung die im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien ein, ihre religionspolitischen Positionen zur Diskussion zu stellen.
Religionspolitik gehört nicht zu den Themen, die den Wahlkampf dominieren. Wir fragen, wie die Parteien das Verhältnis des Staates zu Religionsgemeinschaften entwickeln wollen, wie sie zum schulischen Religionsunterricht und zum Neutralitätsgesetz stehen.
Es diskutieren folgende Mitglieder des Abgeordnetenhauses:
  • Frank Jahnke, SPD
  • Cornelia Seibeld, CDU
  • Dr. Susanna Kahlefeld, GRÜNE
  • Regina Kittler, LINKE
  • Bernd Schlömer, FDP
Moderation: Dr. Gerdi Nützel, Berliner Forum der Religionen und Reinhard Fischer, Berliner Landeszentrale für politische Bildung.

Datum: 9. September, 18:30–20:00 Uhr

Ort: Online. Die Podiumsdiskussion wird über den YouTube-Kanal der Berliner Landeszentrale für politische Bildung live gestreamt.

Ein Web-Formular für Publikumsfragen wird während der Veranstaltung oben auf dieser Seite freigeschaltet.
Kooperationsveranstaltung zwischen der Langeszentrale für politische Bildung und dem Berliner Forum der Religionen

Fest der Vielfalt

Als großes Bezirksfest ist das ehemalige Fest der Nationen längst ein fester Bestandteil des Jahres in Charlottenburg-Wilmersdorf geworden. Wir feiern ein Fest der Völkerverständigung und des friedlichen Zusammenlebens vieler Nationen in unserer Stadt. Es ist zugleich ein Kiezfest für die Anwohnerinnen und Anwohner und ein internationales Fest für viele Gäste aus Berlin und anderswo, ein Fest vieler Nationen für ein Publikum aus vielen Nationen.

Besuchen Sie uns an unserem Gemeinschaftsstand mit dem Interreligiösen Dialog Charlottenburg-Wilmersdorf! Um 15:00 Uhr wird zudem unsere AG Musik der Religionen aufspielen.

Ort: Nikolsburger Platz (Nähe Prager Platz und Pangea-Haus)

Datum: 11. September, 14:00-20:00 Uhr

Von “Gastarbeiter*innen” zu Muslim*innen?

60 Jahre Anwerbeabkommen mit der Türkei

Vor 60 Jahren schloss die Bundesregierung das Anwerbeabkommen mit der Türkei. Zum Jahrestag fragen wir: Wie hat sich der Blick auf die Zugewanderten, ihre Kinder und Enkelkinder über die Zeit verändert? Wie hat sich das Selbstverständnis türkeistämmiger Menschen in Deutschland gewandelt? Sind aus den „Gastarbeiter*innen“ von damals die „Muslim*innen“ von heute geworden?

1961 wurde das erste Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik und der Türkei unterzeichnet: ein zweiseitiges Dokument, das unsere Gesellschaft nachhaltig verändern sollte. Mit Italien, Spanien und Griechenland bestanden bereits ähnliche Vereinbarungen, weitere mit Marokko, Portugal, Tunesien und Jugoslawien folgten. Zwei Jahre sollten die „Gastarbeiter*innen“ ursprünglich bleiben, doch gebraucht wurden sie länger. Zwei Generationen später ist klar: Die Zuwanderung aus der Türkei und anderen Ländern zählt zu den prägendsten Ereignissen der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Wir wollen darüber diskutieren, welche Rolle Religion und Glaube in der bis heute fortdauernden Migrationsdebatte spielen: Wie hat sich der Blick auf die Zugewanderten, ihre Kinder und Enkelkinder über die Zeit verändert? Sind aus den „Gastarbeiter*innen“ von damals die „Muslim*innen“ von heute geworden? Kann man von einer „Islamisierung“ der Migrationsdebatte sprechen, die zunehmend das Augenmerk auf vermeintliche religiöse Andersheit legt und gesellschaftliche Herausforderungen durch religiöse Zuschreibung zu erklären versucht? Wie haben sich Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung, das Ringen um Anerkennung und Teilhabe auf das Selbstverständnis dieser Menschen ausgewirkt? Inwieweit beeinflussen Fremdzuschreibungen wie „Muslimin“ oder „mit Migrationshintergrund“ Glauben, religiöse Identität und Praxis?

Darüber diskutieren wir mit
Ferda Ataman, Journalistin, Autorin, Gründungsmitglied der „neuen deutschen organisationen“ und der „Daughters & Sons of Gastarbeiters“
Ozan Zakariya Keskinkiliç, Politikwissenschaftler, Autor, Mitglied der Expert*innenkommission gegen antimuslimischen Rassismus im Land Berlin.
Azize Tank, kam 1972 als „Gastarbeiterin“ nach Deutschland, Sozialarbeiterin, 2013–2017 Bundestagsabgeordnete für Die Linke

Moderation: Dr. Sarah Albrecht, Evangelische Akademie zu Berlin

Diese Veranstaltung organisiert die Evangelische Akademie in Kooperation mit dem Berliner Forum der Religionen, der Türkischen Gemeinde in Deutschland und der Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion. Gefördert wird sie durch Mittel der Bundeszentrale für politische Bildung.

Ort
Heilig-Kreuz-Kirche, Zossener Str. 65, 10961 Berlin

Datum
23. September, 19:00-21:00 Uhr

Anmeldung
Angesichts der pandemiebedingten Abstandsregelungen steht nur eine begrenzte Platzzahl zur Verfügung. Bitte melden Sie sich daher vorab für diese Veranstaltung https://www.eaberlin.de/seminars/data/2021/rel/von-gastarbeiterinnen-zu-musliminnen/ an.

Aufbrüche und Abbrüche: Konversionen

Dass sich jemand seines Glaubens so gewiss ist, dass er sich eigens dafür und gegen einen anderen Glauben entscheidet und dabei ein gutes Verhältnis zu seiner Herkunft bewahrt – das begegnet einem nur selten. Bei näherem Hinsehen haben jedoch viele im Dialog Engagierte eine solche Konversionsgeschichte. Gerade sie fordern Religionsgemeinschaften immer wieder zu neuen Klärungen heraus, wie sich die verschiedenen Wahrheiten der Religionen zueinander verhalten – und wie überhaupt Kultur und Religion in einer Glaubensgemeinschaft miteinander verwoben sind.

Referent:innen:
Dr. Anna-Konstanze Schröder
Dr. Christian Heidrich
Prof. Dr. Carola Roloff
Iman Reimann
Jan Aaron Hammel
Klaudia Höfig

Kooperationsveranstaltung mit der Katholischen Akademie in Berlin.
Eine Teilnahme ist nur online möglich. Anmeldung unter https://www.katholische-akademie-berlin.de/veranstaltung/aufbrueche-und-abbrueche-konversionen/.

Datum: 29. September, 17:30-21:15 Uhr
Das Berliner Forum der Religionen wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Senatsverwaltung für Kultur und Europa
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