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Newsletter 03/2022 des Berliner Forums der Religionen


Liebe Abonnentin, lieber Abonnent,

der emeritierte Professor für Religionswissenschaft Michael von Brück hat Anfang März zum Ende eines Facebook-Posts zum Krieg in der Ukraine festgestellt: "Im Christentum weiß man: Alle Menschen sind Kinder Gottes. Im Buddhismus heißt es: Alle Lebewesen haben die Buddha-Natur. Säkular gesprochen: Menschen sind, was sie sind, durch ihre Humanität. Dadurch kommt ihnen eine je eigene Würde zu, die unzerstörbar ist. Zu dieser Einsicht zu erwachen, ist oft ein langer Weg. Er kann leidvoll sein. Auf diesem Weg einander zu stützen und miteinander zu gehen, der Gewalttat zu widerstehen und gleichzeitig den Täter an seine Humanität zu erinnern, an seine Gotteskindschaft oder Buddha-Natur, das ist die Aufgabe. Wann jemand zur Einsicht kommt, wissen wir nicht. Aber es ist unser Vertrauen, dass auch diese Transformation möglich ist, denn sie ist eine Befreiung, auch für den Täter selbst. Gerade darum stellen wir uns gegen das zerstörerische Handeln solcher Menschen. Das ist die Basis für Strategien gegen die Angst. Und gegen den Irrsinn."

Aussagen, die auch zu einem großen Teil die Arbeit des Berliner Forum der Religionen leiten.

In diesem Newsletter blicken wir zurück auf einige Bildungsprojekte und einen Besuch in Sarajevo. Zudem verweisen wir auf die Lange Nacht der Religionen und unser Qualifizierungsangebot.

Das Team des Berliner Forums der Religionen

Rückblick

Rüstzeit: Interreligiöse Projekte in Berlin

Rüstzeit
Eine Rüstzeit ist ein Angebot der christlichen Militärseelsorge. Sie kann mehrere Tage dauern, an denen die oder der Militärgeistliche mit den Soldat:innen an religiösen oder weltanschaulichen Themen arbeitet.

Claudia Brunnmeier-Müller, Pfarrerin des Ev. Militärpfarramts Kümmersbruck, wünschte sich für ihre Gruppe einen Einblick in die interreligiöse Arbeit in Berlin. Achim Kockerols und Michael Bäumer kamen diesem Wunsch am 10.05.2022 gerne nach.

Eine bunt durchmischte und neugierige Gruppe erwartete uns: junge freiwillige Wehrdienstleistende, Soldat:innen, Reservisten und zivile Mitarbeitende von Anfang 20 bis Mitte 60.

Die 17 Teilnehmer:innen erhielten zunächst einen Überblick über den interreligiösen Dialog in Deutschland von Dr. Rüdiger Braun (EZW), ehe die Mitglieder des Forums nach einer Pause ganz konkret einzelne Berliner Initiativen und Projekte vorstellten.

Ein Schwerpunkt lag selbstverständlich in der Darstellung des Berliner Forums der Religionen und seinen diversen Arbeitsgruppen und Initiativkreisen. Insbesondere wurde auf die Arbeit des IKs Dialog der Religionen für Kinder und Jugendliche (DiReKiJu) sowie auf die Lange Nacht der Religionen eingegangen.

Ein besonderes Interesse der Teilnehmer:innen galt der Situation von Muslim:innen in Berlin und ganz allgemein dem Islam und seinen Ausprägungen. So wurde auch u. a. auf die Problematik des Berliner Neutralitätsgesetzes eingegangen. Zudem konnte Achim sehr lebendig aus seiner interkulturellen Ehe (katholisch-sunnitisch) berichten. Diese Erzählungen stießen wie schon zwei Wochen zuvor beim Austausch mit den FSJler:innen auf offenes Gehör.

Der lebhafte Austausch fand nach gut 90 Minuten ein Ende. Wir freuen uns auf die nächste Rüstzeit im Oktober!

Schatzkisten der Religionen in der Schule

Schatzkisten
Auf den drei Säulen Objekte, Menschen, Räume gründen sich die interreligiösen Bildungsangebote des Berliner Forums der Religionen für Schulen. Eine 7. Klasse der Martin-Buber-Oberschule in Spandau erlebte am 25.4. und 2.5.2022 im Rahmen des Gesellschaftskunde-Unterrichts eben diese drei Säulen durch unsere Schatzkisten, die Begegnung mit Menschen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften sowie durch eine Exkursion in die Sehitlik-Moschee.

Sarah Rahmaini (IK Direkiju und Coexister) und Manuela Schwind besuchten im Rahmen der Unterrichtsreihe „Christen und Muslime – Anerkennung oder Ablehnung?“ die 27 Schüler:innen der Klasse 7.4. Die Jugendlichen konnten sich an verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Aspekten des Islam und Christentums vertraut machen. Auch kamen die Schatzkisten zum Islam und Christentum zum Einsatz. Das Kennenlernen unterschiedlicher Objekte und „Schätze“ der jeweiligen Religionen lieferte Impulse für einen teilweise sehr persönlichen Dialog über Glaube und Religiosität.

Yavuz Böge organisierte eine Woche später für die Gruppe eine Führung durch die Sehitlik-Moschee, die interaktiv gestaltet wurde und somit den Jugendlichen viel Raum für ihre Fragen und Meinungen ließ.

Wir freuen uns, mit weiteren Schulen in Zukunft die interreligiöse Bildungsarbeit zu vertiefen. (Kontakt: info@berliner-forum-religionen.de).

Wie kann interreligiöser / interkultureller Dialog praktisch gelingen?

interkultureller Dialog
Zum Abschluss ihrer Projektwoche zum Thema Religion kamen am 29.04.2022 zehn junge Menschen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, im Jugendclub Schloß 19 zusammen. "Wie kann interreligiöser/interkultureller Dialog praktisch gelingen?" war die Fragestellung, zu der Achim Kockerols und Michael Bäumer vom Berliner Forum der Religionen teils sehr persönliche Antworten gaben.

Vor Ort und über Zoom konnten die FSJler:innen zuvor bereits Einblicke in buddhistische, islamische, jüdische und christliche Lebenswelten bekommen. Wie das alles zusammenpasst und zu einem bereichernden Leben in Vielfalt beitragen kann, berichtete Achim anhand seiner Familie(ngeschichte), deren Mitglieder sich ganz unterschiedlichen christlichen, aber auch jüdischen und muslimischen Glaubensgemeinschaften zuordnen. Spannend zu hören war auch, wie Achim und seine Frau eine interreligiöse oder vielmehr interkulturelle Ehe führen.

Interreligiöser und interkultureller Dialog lebt von Begegnungen, Orientierung, vom Vertrauen, von religiöser Praxis und aus einer spirituellen Haltung. Aufbauend auf dieser Grundhaltung und in Verbindung mit dem Motto "Respekt - Dialog - Zusammenhalt" des Berliner Forums der Religionen wurde auf einzelne Aktivitäten des Forums wie etwa die Gespräche auf dem roten Sofa eingegangen, die ganz praktisch Möglichkeiten des religionsübergreifenden Dialogs aufzeigen.

Ganz konkret wurde auch zum 2. Multireligiösen Jugendfestival eingeladen, das am 26. Juni stattfinden wird.

Auch wenn die Mehrheit der FSJler:innen keiner Religionsgemeinschaft angehört, so bot die Projektwoche doch zumindest einen Erkenntnisgewinn, zu dem wir gerne beigetragen haben.

Unser Dank gilt für die Einladung und Organisation Vivien Barth und Andre Czegledi von der AWO.

Interreligiöse Schnitzeljagd mit 20 Pfadfinder:innen

Interreligiöse Schnitzeljagd
Im Rahmen des Projekts roverVoco trafen sich Pfadfinder:innen aus ganz Deutschland am 12. und 13.04.2022 und waren an zwei Tagen Teil von verschiedenen Projekten Berlins mit den Kategorien „Gesellschaft“, „Politik“, Umwelt“ sowie „Osten erleben“. Auch das Berliner Forum der Religionen beteiligte sich mit dem Angebot einer „Interreligiösen Schnitzeljagd“ und hieß 20 Pfadfinder:innen aus Bad Orb und Böblingen willkommen.

Erfolgreich, wie dem Feedback der Teilnehmer:innen zu entnehmen ist: „Liebes Berliner Forum-Team, vielen lieben Dank für die organisierten Treffen! Sie waren sehr informativ und interessant gestaltet. Die Menschen, die wir kennenlernen durften, werde ich nachhaltig in Erinnerung behalten, macht weiter so!“
„Vielen Dank für den Einblick in andere und auch unbekannte Religionen. Ich finde es toll, wie die Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden ist und sehe dies auch enorm wichtig für die zukünftige religiöse Gemeinschaft an.“

„Die letzten zwei Tagen waren wirklich interessant für mich, ich habe sowohl eine für mich neue Religion, die Sikhs, kennengelernt, als auch den Islam näher und besser erfahren. Das Projekt hat meine Erwartungen sehr übertroffen und ich empfand die Planung als sehr gelungen – Danke!“

„Ich fand es sehr interessant mehr über das Judentum kennenzulernen.“

„Ich fand es super! Ich selbst habe keine Religion und um ehrlich zu sein, hatte ich zunächst kein Interesse. Dennoch haben mich die beiden Tage davon überzeugt, dass es wichtig ist, sich über andere Religionen zu informieren. Das Ganze hilft um den Umgang mit vielen Menschen aus anderen Religionen zu verbessern.“

„Religion kann ein ganz offenes Thema sein – Vorurteile können schnell durch ein direktes Gespräch aufgehoben werden – Ich wusste doch weniger über Religionen als ich dachte.“

Ziel unseres Projekts war es die eigene Haltung zu Glauben und Religiosität zu reflektieren sowie Berlin mit seinen unterschiedlichen (religiösen) Lebenswelten kennenzulernen. Die Pfadfinder:innen bekamen verschiedene Hinweise, welche Ziele in Berlin sie ansteuern sollten und wurden herzlich in den unterschiedlichen Gebetshäusern empfanden: Ranjit P. Kaur gab den Jugendlichen einen spannenden Einblick im Tempel der Sikh – Gurdwara Sri Guru Singh Sabha Berlin e. V. Für viele war diese Religion absolutes Neuland. Umso mehr waren alle begeistert von der dortigen Gastfreundschaft und dem gemeinsamen Essen. Die jungen Pfadfinder:innen lernten zudem das Buddhistische Tor, die Synagoge von Chabad Lubawitsch sowie die Dar-as-Salam Moschee und Sehitlik-Moschee kennen.

Nach einem intensiven Austausch über das Erlebte in den jeweiligen Gebetshäusern erstellten die Jugendlichen noch ein kleines Plakat, um auf einer Vernissage auf den Abschlusscamp von rover Voco ihr Projekt vorzustellen. Mit unserem Angebot haben wir es sogar in den Trailer der roverVoco-Aktion geschafft:

Ein herzlicher Dank geht an Achim Kockerols, Patricia Wulle, Matthias Schmidt, Ranjit P. Kaur sowie Nurcan Türkeli vom IK Direkiju, die an den zwei Tagen die Jugendlichen begleiteten und sie z.T. mit in ihre Glaubenswelt hineinnahmen.

Mehr Bilder gibt es auf der DiReKiJu-Website.

Interreligiöse Projekttage

Interreligiöse Projekttage
Vier Tage, ca. 150 Siebtklässler:innen, 14 Exkursionen, eine Stationsarbeit, 5 Gesprächsrunden und verschiedene Lehrkräfte, die ARU Reinickendorf und das Berliner Forum der Religionen – aus dieser Kombination entstanden die Interreligiösen Projekttage am Gabriele-von-Bülow-Gymnasium in Berlin-Tegel. Klingt herausfordernd? War es auch – aber toll! Der Austausch mit den Jugendlichen während der Gesprächsgruppen und Exkursionen zeugte jeweils von sehr großer Neugier, Offenheit sowie Bereitschaft zum Kennenlernen der eigenen sowie unbekannten Religiosität.

Elke Köker (Religionslehrerin am Gabriel-von-Bülow-Gymnasium), Marcus Götz-Guerlin (ARU) und Manuela Schwind (Berliner Forum der Religionen) übernahmen die Organisation der Projekttage am 31.3., 1.4., 6.4. und 7.4. 2022.

Viele Lehrkräfte des Gymnasiums unterstützten tatkräftig bei der Durchführung der Exkursionen sowie der Feedback-Gespräche. Im Mittelpunkt standen die abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Nicht nur der Besuch verschiedener Synagogen und Moscheen sollte den Jugendlichen einen Einblick in die jeweilige Glaubenswelt geben, sondern auch Gespräche mit Menschen der jeweiligen Religionsgemeinschaften. So kamen die Jugendlichen mit Roland Baron und Esther Hirsch über jüdisches Leben in Berlin ins Gespräch. Kübra Dalkilic nahm die Schüler:innen mit in ihre muslimische Lebenswelt. Elisa Rösch und Lisa Reichardt sprachen über ihr Christsein, ergänzt wurde dies mit einer Stationsarbeit in der Kirche.

Ariane Feldhaus und Manuela Schwind vom Direkiju stellten sich zudem gemeinsam mit den Jugendlichen in ihrer Gesprächsrunde der herausfordernden Frage „Über Glauben reden – wie soll das gehen?“ Da konnte es richtig philosophisch werden! Und oft kam die Erkenntnis, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der eigenen Religiosität und Glaubenswelt ist, bevor ich in den Dialog mit anderen gehe.

Der Besuch verschiedener Gebetshäuser ergänzte die jeweiligen persönlichen Gesprächsrunden und machte deutlich, welche Bedeutung der jeweilige Ort für Menschen beim Gebet, Gottesdiensten und für bestimmte Feste und Feiern haben kann.

Ein großer Dank geht damit noch einmal an die Gebetshäuser Berlins, die ihre Türen für die Jugendlichen öffneten und damit die interreligiösen Projekttage möglich machten:
  • Seituna- Moschee
  • Khadija-Moschee
  • Omar Ibn-al-Khattab-Moschee
  • Evangelische Hoffnungskirche Tegel
  • Synagoge Chabad Lubawitsch
  • Synagoge Fraenkelufer
  • Synagoge Sukkat Schalom sowie
  • Centrum Judaicum – Neue Synagoge
Wir freuen uns, wenn auch weitere Schulen Berlins Interesse an der Durchführung interreligiöser Projekttage haben. (Kontakt: info@berliner-forum-religionen.de)

Austausch mit angehenden Gemeindereferent:innen

Gemeindereferent:innen
Interreligiöse Bildungsarbeit funktioniert am besten in der Begegnung – und daher bekamen wir am 24.3.2022 Besuch von 24 Studierenden der Katholischen Hochschule NRW, angehenden Gemeindereferent:innen. Der Besuch beim Berliner Forum der Religionen war der Auftakt einer interreligiösen Exkursion und führte die Studierenden an drei Tagen zu spannenden Orten der religiösen Vielfalt Berlins.

Die Studierenden erhielten bei ihrem Besuch Einblicke in die Arbeit des Berliner Forums der Religionen sowie seines Initiativkreises „Dialog der Religionen für Kinder und Jugendliche“ und konnten in Kleingruppen mit Haupt- und Ehrenamtlichen ins Gespräch kommen.

Mit Ranjit Kaur, Achim Kockerols und Michael Bäumer tauchten sie ein in deren Lebenswelten des Sikhismus, Christentums und Buddhismus. Neugierig lauschten sie Patricia Wulle, die ihnen einen Einblick in das pagane Leben Berlins gab.

Mit pädagogischem Schwerpunkt diskutierten die Studierenden mit Matthias Schmidt und Manuela Schwind über Möglichkeiten und Grenzen der interreligiösen Bildungsarbeit, erhielten Ideen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie Hinweise zu geeignetem Unterrichtsmaterial.

Der Austausch zeigte allen Beteiligten, wie bereichernd die persönliche Begegnung als Teil interreligiöser Bildungsarbeit ist und motivierte die Studierenden, in ihrer Arbeit als Gemeindereferent:innen interreligiöse Impulse zu setzen.

Nach der Exkursion in das jüdische Bildungszentrum Chabad Lubawitsch mit Schüler:innen der Ernst-Litfass-Schule war diese der nächste Bildungsbeitrag des Forums.

Haltung zeigen - auch auf dem roten Sofa

Haltung zeigen
"Müssen sich Männer, die zum Judentum konvertieren, beschneiden lassen?" "Sikhs: Sind das nicht die mit dem Kopftuch?"

Eine gesunde Portion Neugier auf das Fremde und Unbekannte speiste den Austausch zwischen religiösen und nicht-religiösen Menschen am 22.03.2022 auf dem Wochenmarkt in der Nähe der Heinrich-Böll-Bibliothek in Pankow.

Sikhs, Buddhisten, Jüdinnen und Juden, Musliminnen und Muslime, Christinnen, Sufis und eine "Tochter Brahmas" (Brahma Kumaris) luden auf das rote Sofa zum Gespräch ein.

Lehrreich war der Vortrag über das angemessene Verhalten bei rassistischen Vorfällen und generell zur Deeskalation, reich bestückt die Infotische und das Tinyhaus der Kulturmarkthalle mit Ausstellungsfläche.

Der Krieg in der Ukraine und die Frage, wie wir als religiöse Menschen Unterstützung leisten können, waren zentrale Themen bei den Gesprächen auf dem roten Sofa. Viele Gemeinden und Gemeinschaften nehmen zumindest kurzfristig Geflüchtete bei sich auf und bieten weitere Hilfeleistungen an. Dem Menschen, der vor mir steht, als Menschen zu begegnen, ist dir Grundlage für alle weiteren Handlungen.
Im Rahmen des Internationalen Wochen gegen Rassismus wurde das Sofa am 25.03.2022 zwischen Rathaus Pankow und der Alten Pfarrkirche aufgestellt, direkt am Eingang zum Wochenmarkt.
Zahlreiche andere Akteur:innen platzierten ihre Stände in der Nähe des Tinyhauses der Kulturmarkthalle, vor der das Sofa stand. Auf großes Interesse stieß die Aktionsreihe Pankow für Zivilcourage – Erste Hilfe für Zivilcourage, ein Projekt des Bezirksamts Pankow in Kooperation mit der Fach- und Netzwerkstelle [moskito] der Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH. Bereits am vergangenen Dienstag referierte Chaska Stern, Cheftrainer des Teams Gewaltmanagement, über rassistische Angriffe und Zivilcourage.

Interreligiös in Sarajevo

Network-Meeting in Sarajevo

Network-Meeting in Sarajevo

Das erste Network-Meeting des Metropolitan Region Project von Religions for Peace Europe e.V. in Kooperation mit der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa wurde vom 26.04-28.04.2022 in Sarajevo/Bosnien und Herzegowina abgehalten. Aus Berlin reisten Hartmut Rhein (Beauftragter für Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften des Landes Berlin), Peter Jörgensen und Johanna Tannen (Religions for Peace), Duška Borovac-Knabe (interkulturelle Trainerin sowie Beraterin) sowie Manuela Schwind (Berliner Forum der Religionen) an und kamen vor Ort mit Akteur:innen verschiedener Initiativen ins Gespräch.

Kennenlernen, Voneinanderlernen und die Vernetzung unterschiedlicher interreligiöser Initiativen weltweiter Metropolregionen hat sich das Projekt zum Ziel gesetzt.

Catholic Relief Servize, Malikoraci – Small steps, Transcultural Psychosocial Educational Foundation und Youth for Peace e.V.: Neben der Vermittlung interkultureller und interreligiöser Kompetenzen engagieren sich die genannten Initiativen vor allem im Aufbau friedensschaffender Prozesse und im Konfliktmanagement. Die Berliner Delegation erlebte in den Gesprächen mit den Menschen in Sarajevo, dass die Jugoslawienkriege noch immer ein prägender gesellschaftlicher Faktor sind und das politische System Konflikte zwischen Ethnien und Religionen eher begünstigt als durch Kooperationsprojekte den friedensstiftenden Aspekt fördert.

Die Initiativen leisten einen wichtigen Beitrag vor Ort um (v.a. auch junge) Menschen unterschiedlicher Ethnien und Religionen zusammenzubringen, politisch intendierte Mauern zu überwinden und z. B. Lehrkräften interreligiöse Trainings zu ermöglichen.

Neben den Gesprächen mit den Akteur:innen besuchte die Delegation auch verschiedene Gebetshäuser Sarajevos – die orthodoxe und katholische Kirche, eine Moschee sowie die jüdische Gemeinschaft “La Benevolencia”.

Ausblick

Lange Nacht der Religionen 2022

11. Lange Nacht der Religionen

Die Lange Nacht der Religionen 2022 steht unter dem Motto “Sei das Licht in der Dunkelheit! Gebt einander Kraft und Halt”.
Ergänzend zu vielen Präsenzveranstaltungen am 11. und 12. Juni 2022 lädt der Initiativkreis "Lange Nacht der Religionen" zu vier multireligiös besetzten Diskussionsrunden ein:
  • Freitag, 10. Juni, 19:00-20:30 Uhr: "Ist Frieden nur eine Utopie? Was braucht echter Friede?"
  • Samstag, 11. Juni, 17:00-18:30 Uhr: "Ohnmacht oder Licht der Hoffnung? Wie kann ich zum Frieden beitragen?"
  • Samstag, 11. Juni, 19:00-20:30 Uhr: "Finden wir wieder Kraft in der Religion? Ist unser Glaube eine Lösung?"
  • Sonntag, 12. Juni, 19:00-20:30 Uhr: "Das Ende des Pazifismus? Lässt sich Gewalt religiös rechtfertigen? Angst und Unterdrückung – falsch verstandene Religion?"
Alle Diskussionsrunden finden in der Friedenskirche (Bismarckstraße 40, 10627 Berlin, 2. HH) statt.

Qualifizierung

Religiöse und weltanschauliche Diversität an Schulen gestalten – Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus und anderen Formen der Diskriminierung mit einem Diversity-Ansatz entgegenwirken. Eine Kooperation des Berliner Forums der Religionen mit der Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS)/LIFE e.V.
Wir haben den Bewerbungsschluss für die Qualifizierung zum:zur „Diversity Trainer:in religiöse/weltanschauliche Vielfalt und Antidiskriminierung an Schulen“ bis zum 31. Mai 2022 verlängert.
Wir haben schon viele Anmeldungen für die Qualifizierung erhalten, so dass nur noch wenige Plätze frei sind.
Alle Infos gibt es als PDF-Datei und verkürzt in diesem Post.
Das Berliner Forum der Religionen wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Senatsverwaltung für Kultur und Europa
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