bfrx2

Newsletter 03/2020 des Berliner Forums der Religionen


Liebe Abonnentin, lieber Abonnent,

Zusammenhalt mit Abstand ist das Gebot der Stunde.
Einige unserer geplanten Veranstaltungen haben wir aufgrund der Pandemie abgesagt:
  • 23.04.2020: Mehr als eine Kopftuchdebatte? Das Berliner Neutralitätsgesetz; neuer Termin voraussichtlich am 27.08.2020
  • 16.05.2020: Demokratie- und Europafest; neuer Termin voraussichtlich am 29.08.2020
  • 07.06.2020: Kinder- und Familienfest im Graefekiez
Über weitere Änderungen halten wir Sie auf dem Laufenden.

Seit dem 23. März sammeln und publizieren wir Zitate aus den heiligen Büchern und Traditionen unterschiedlicher Gemeinschaften. Die Gebete zur aktuellen Situation finden Sie auf unserer Website und täglich neu bei Facebook.

Wie gestaltet sich die religiöse Ausübung in der Zeit der Pandemie? Dazu haben wir Religionsgemeinschaften in Berlin befragt. Eine Auswertung finden Sie in diesem Newsletter.

Bleiben Sie gesund!
Das Team des Berliner Forums der Religionen

Religiöse Ausübung in der Zeit der Pandemie

Viele Religionsgemeinschaften behelfen sich derzeit mit digitalen Diensten wie Videoübertragungen, um trotz Kontaktsperre Gemeinschaft zu pflegen. Der räumlichen Selbsteinschränkung können einige auch etwas Gutes abgewinnen: Sie ermöglicht, durch individuelle Gebete und Meditation den eigenen Glauben zu vertiefen.
Das Berliner Forum der Religionen, die berlinweite Plattform für religionsübergreifende Zusammenarbeit, befragte dazu im Zeitraum 19.–26. März 2020 Kirchen und Religionsgemeinschaften in Berlin. Leitfrage war, wie sich die Religionspraxis mit den durch die Pandemie verursachten Beschränkungen verändert habe. Über 30 Gemeinden von Bahá’í, Buddhisten, Christen, Hindus, Juden, Muslimen, Paganen und Sikhs beteiligten sich an der Umfrage.

In den meisten der rund 250 Kirchen, Religionen und spirituellen Gruppen Berlins baut die Praxis der Gläubigen in großem Maße auf ein Gemeinschaftserlebnis auf, etwa bei Gottesdiensten in Kirchen, Synagogen, Moscheen und Tempeln. Die Absage von Präsenzveranstaltungen habe nun, so die Auswertung, zu einer verstärkten Nutzung digitaler Medien geführt.

In einigen Gemeinschaften werden digitale Dienste wie Video- und Audioübertragungen schon seit längerem genutzt und nun weiter ausgebaut, andere Gemeinschaften stehen erstmals vor der Herausforderung, eine digitale Infrastruktur und das notwendige Know-How aufzubauen.

Die Nutzung digitaler Medien zur Kommunikation unter den Gläubigen ist erheblich angestiegen. Videoübertragungen und ‑konferenzen gelangen ebenso zum Einsatz wie Telefonkonferenzen, Messengergruppen, Mailinglisten, Newsletter und Podcasts. Über diverse Medien werden teils täglich Lehrreden, Ansprachen oder ermutigende Worte gesendet. Häufig kommen diese Dienste auch für Verabredungen zu zeitgleichen Gebeten und Meditationen zum Einsatz. Nicht nur EKBO und Erzbistum sind im digitalen Raum tätig, sondern auch kleinere Gemeinschaften. Eine Auswahl: Gottesdienst per Videostream und Telefon der Neuapostolischen Kirche (https://www.nak-bbrb.de/aktuelles/meldung/upd-gottesdienst-per-videostream-und-telefon/), Abendsegen per Mail / WhatsApp & Sonntags-Andacht live der baptistischen Friedenskirche (https://www.die-friedenskirche.de/), Freitagsansprachen der Ahmadiyya Muslim Jamaat (https://ahmadiyya.de/mediathek/freitagsansprachen/) oder Dar-Assalam mit „Bei dir zu Gast“ (https://www.facebook.com/NBSev1). Online-Vorträge liefert ISKCON (https://www.facebook.com/tempelberlin), das evangelische Projekt Spirit & Soul (https://spiritandsoul.org/) bietet Meditation mit Gegenüber.

Einige, vor allem christliche und muslimische Gemeinden, schalten derzeit mehr als zuvor Hilfsangebote über das Internet, von Einkaufsdiensten bis zur Seelsorge. Seelsorgerliche Gespräche werden fast nur noch per Telefon oder E‑Mail geführt.

Die derzeitige Situation der räumlichen Selbsteinschränkungen wird von den Religionsgemeinschaften aber auch als Möglichkeit zur Vertiefung des eigenen Glaubens begriffen. Den Gläubigen kommt bei ihrer religiösen Praxis mehr Eigenverantwortung zu. Die abgeschiedene Zeit in den eigenen vier Wänden helfe, so die Umfrageergebnisse, sich mit Fragen nach dem Sinn des Lebens zu beschäftigen und Klarheit im Denken zu bekommen. Der Blick wird dabei auch auf die Zukunft gerichtet. Wie wird diese neue Art der Beziehung unser Leben nach der Kontaktsperre beeinflussen? Wie werden wir als Gemeinde und als Stadtgesellschaft danach das Miteinander verändert haben?

Die Ergebnisse der Umfrage sind erhältlich unter https://www.berliner-forum-religionen.de/wp-content/uploads/2020/03/auswertung_religioese_ausuebung.pdf.
Das Berliner Forum der Religionen wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie uns schriftlich oder mündlich darum gebeten haben, in den Verteiler aufgenommen zu werden. Eine Weitergabe Ihrer Daten an Dritte erfolgt nicht. Die Daten werden ausschließlich für den Versand des Newsletters verwendet.
Sie können Ihr Abonnement jederzeit kündigen. Zu diesem Zweck findet sich in jedem Newsletter ein entsprechender Link.
Natürlich stehen Ihnen alle Rechte an Ihren Daten zu, insbesondere das Recht auf Auskunft, auf Berichtigung, auf Einschränkung der Verarbeitung, auf Löschung, auf Unterrichtung, auf Datenübertragung, auf Widerspruch, auf Widerruf und auf Beschwerde. Unsere Datenschutzhinweise können Sie ausführlich auf unserer Internetseite nachlesen.

Es grüßt Sie herzlich das Team des Berliner Forums der Religionen.
Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende auf das Konto des Fördervereins
„Freundinnen und Freunde des Berliner Forums der Religionen e. V.“.
BIC/SWIFT: BELADEBEXXX · IBAN: DE90 1005 0000 0190 4752 00
facebook