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Newsletter 02/2021 des Berliner Forums der Religionen


Liebe Abonnentin, lieber Abonnent,

wenn in Ländern, Städten und Dörfern dem Wohle aller Nutzbringendes gedacht, Gutes wächst und Leben gelingt, hat das immer auch zu tun mit dem Zusammenhalt in der Gesellschaft. Frieden ist nicht allein eine Frage des Individuums. Wie kann der Mensch Herausforderungen meistern? Wie wird jede Einzelne aufgefangen, jeder Einzelne unterstützt? Diese individuellen Themen führen unweigerlich zur sozialen Frage: Wie leben wir zusammen?
Die Corona-Pandemie hat weltweit und auch den Berlinerinnen und Berlinern verdeutlicht, wie kostbar menschliches Leben ist, wie wichtig das Miteinander und wie notwendig der Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft tatsächlich sind. Wir alle haben erfahren, was es bedeutet „ein Mensch unter Menschen“ zu sein und anderen in ihren Nöten beizustehen. Niemand ist davon unberührt.
Was bleibt von der Frage, was die Gesellschaft zusammenhält? Was bleibt als verbindendes Element trotz des Herunterfahrens des öffentlichen Lebens, des Austausches und der Möglichkeit der leibhaftigen Begegnung?
Die große Vielfalt an Glaubens- und Weltanschauungsgruppen, die sich zu einem großen Teil im Berliner Forum der Religionen abbildet, ist seit jeher eine Ressource für den gesellschaftlichen Wandel und eine Stärkung für das Gemeinwesen. Der Glaube versetzt Berge, heißt es. Die Erfahrung von Transzendenz und Spiritualität bietet Ansporn für eigene wie für gesellschaftliche Veränderungen.

Das Team des Berliner Forums der Religionen

1. Rückblick

Jahresbericht 2020

Das Berliner Forum der Religionen hat kreativ und innovativ auf die pandemiebedingten Einschränkungen reagiert: u. a. mit Gebeten zur neuen Situation, die textlich auf der Website und bei Facebook publiziert wurden, sowie mit vielfältigen Videobotschaften zu religiösen Feiertagen. Für diese Beiträge konnte auf das breite Netzwerk des Forums zurückgegriffen werden. 16 Gebete aus 14 Gemeinschaften wurden eingereicht. 24 Videobotschaften zu religiösen Feiertagen der Aleviten, Baha’is, Buddhisten, Christen, Hindus, Juden, Muslime, Paganen und Sikhs konnten veröffentlicht werden. Durch diese Aktionen wurde deutlich, dass das Forum Raum bietet für sinnstiftende und hoffnungsvolle Antworten, die von religiösen Menschen und Institutionen gegeben werden können.

Eine zweistufige Umfrage zur religiösen Ausübung in der Zeit der Pandemie fand später Platz in einem Sonderband der EZW.

Dank des Einsatzes von Videokonferenzen konnten die Treffen des Koordinierungskreises sowie der diversen AGs und Initiativkreise weiterhin regelmäßig, d. h. zumeist monatlich, durchgeführt werden. Gelegentliche Präsenztreffen wurden dennoch gerne angenommen. Die kompetenten und gut vernetzten ehrenamtlichen Mitglieder des multireligiös besetzten Koordinierungskreises und der diversen AGs und Initiativkreise haben sich gerade in dieser herausfordernden Zeit sehr eigebracht und an vielen Projekten mitgewirkt. Mitglieder des Koordinierungskreises haben auch maßgeblich die Nutzung von Kirchenräumen für Muslim*innen während des Ramadans initiiert und praktisch umgesetzt. Weltweit hat diese pragmatische interreligiöse Öffnung viel Aufmerksamkeit gefunden.

Die neue Fokussierung auf und Ausweitung der Handlungsfelder in den digitalen Raum wurde also erfolgreich angegangen.

Maßgeblich dazu beigetragen hat der engagierte Einsatz einer Praktikantin, die unsere Arbeit im August und September unterstützte. Dank ihrer Hilfe wurde ein Instagramm-Profil eingerichtet, das bis zum Jahresende bereits 240 Abonnenten aufwies. Die Zahl der Newsletter-Abonnenten stieg um 38% von 138 auf 189. Sieben Newsletter wurden 2020 verschickt. Bei Facebook war sogar eine Steigerung von 65% zu verzeichnen von 300 auf 496 Abonnenten.

Die obligatorische Jahreskonferenz wurde zunächst verschoben, dann aber wegen der Pandemie abgesagt. Stattdessen wurde ein Jahresrückblick erstellt und mit einigen Stimmen aus dem Koordinierungskreis angereichert. Das Video steht unter https://www.berliner-forum-religionen.de/jahresrueckblick/ und auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung.

Der Jahresbericht 2020 des Berliner Forums der Religionen steht jetzt zur Verfügung.

Auch die Jahresberichte 2018 und 2019 können als PDF heruntergeladen werden.

Aktionswochen gegen Rassismus in Pankow

Gespräche auf dem roten Sofa
Im Rahmen der Aktionswochen luden Vertreter*innen verschiedener Religionen (Buddhismus, Christentum, Islam, Hinduismus, Judentum) zum Dialog auf ein rotes Sofa ein und führten Gespräche und Debatten rund um interreligiöse Fragen, Unsicherheiten oder Ängste.

Die Idee des „roten Sofas“ entstammt dem Projekt „Belastbare Brücken bauen“, in dem auch das Berliner Forum der Religionen mitwirkt. Welche Ziele sollen mit dem Projekt verfolgt werden? Zum einen geht es darum die bewegliche Mitte anzusprechen, ihnen zu zeigen, dass religiöse Menschen auch in guten Zeiten zusammenkommen und ihr Leben miteinander teilen. Zum Anderen sich und andere zu ermutigen in den eigenen Gemeinschaften für ein religiöses Wir und Solidarität zu werben, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Aktionen zu veranstalten. Belastbare Brücken zu bauen heißt in Beziehungen zu investieren.

Die Gespräche fanden statt am 20.03. auf dem Antonplatz in Weißensee und am 25.03. auf dem Mittelstreifen der Breiten Straße in Pankow.

Die Aktionswochen wurden von einem großen Bündnis (u. a. Bezirksamt Pankow, KulturMarktHalle, [moskito], Berliner Forum der Religionen) getragen.

Aktionswochen gegen Rassismus in Charlottenburg-Wilmersdorf

Angstprediger
Wir sind dabei, weil "uns das Menschliche wichtig ist und wir für VIELFALT (ein-)stehen." Diesen Entschluss hatte das Berliner Forum der Religionen auf das Plakat zu den Aktionswochen geschrieben.

Gemeinsam mit dem Interreligiösen Dialog Charlottenburg-Wilmersdorf und der Friedenskirche lud das Forum am 14.04. zu einem Abend mit der promovierten Juristin und Publizistin Liane Bednarz ein. Frau Bednarz ging in ihrem Vortrag der Frage nach, welchen Einfluss rechte Christen in Deutschland haben. Über Zoom, YouTube und Facebook nahmen 170 Personen an dieser Veranstaltung teil und stellten rege Fragen im Chat.

2. Vorschau

Lange Nacht der Religionen

In diesem Jahr begehen wir am 5. Juni 2021 zum 10. Mal in Folge die Lange Nacht der Religionen und wir möchten Sie - wie immer - zur Mitwirkung an dieser Veranstaltung einladen.
Die Lange Nacht der Religionen in Berlin will helfen, dass Menschen verschiedenen Glaubens und verschiedener Spiritualität zusammenkommen und miteinander sprechen. Sie will Menschen die Möglichkeit geben, sich über die unterschiedlichen Glaubensformen zu informieren und sie will die Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen, die in dieser Stadt ihre Heimat haben, sichtbar machen.
Dabei lebt die Lange Nacht der Religionen von der aktiven Beteiligung der vielen unterschiedlichen Religionen, spirituellen Gruppen und Weltanschauungsgemeinschaften. Machen Sie und Ihre Gemeinde mit! Zeigen Sie sich und die Ausdrucksformen Ihres Glaubens und Ihrer Spiritualität. Treten Sie in den kritischen, fröhlichen oder konstruktiven Dialog mit Interessierten Menschen, anderen Religionen und der Gesellschaft.
Wir haben uns entschlossen, die 10. Lange Nacht der Religionen hybrid stattfinden zu lassen – das heißt für Sie, dass eine Beteiligung sowohl mit einer Präsenzveranstaltung in Ihrem Gemeinde- oder Gotteshaus als auch im Internet möglich ist. Das Gute an der derzeitigen Situation ist ja, dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind: Eine große Kirche, Moschee, Tempel oder Synagoge oder ein Gemeindegarten ermöglichen Abstand und Liveveranstaltungen. Das Internet ermöglicht mit Zoom, BigBlueButton oder Skype Livediskussionen und Plattformen wie YouTube, Facebook oder Instagram helfen, aufgezeichnete Filme, Bilderbücher oder Präsentationen zu zeigen. Nur für Tee und Kekse haben wir noch keine Lösung gefunden.
Das Thema der Langen Nach der Religionen ist in diesem Jahr Luft – Atem, Geist, Ruach, Ruh, Prana, Pneuma und viele andere Begriffe stehen damit in Zusammenhang. Wir alle brauchen Luft zum Atmen und in diesem Tagen erleben wir immer wieder, wie uns die Luft manchmal wegbleibt oder uns der gute Geist zum Gelassensein fehlt. Ein gutes Thema also für den 5. Juni, das Sie gerne in Ihr Projekt zu Langen Nacht der Religionen einbauen können – aber nicht müssen.
Wir werden für Ihr Programm oder Ihre Online-Projekte wieder Plattformen zur Verfügung stellen und auch dafür werben. Ende Mai werden in der ganzen Stadt Plakate aufgehängt, auf denen für die Lange Nacht der Religionen geworben wird. Statt eines gedruckten Programmheftes wird es eine aktuelle und flexible App für Smartphone, Tablet und PC geben, auf der alle Veranstaltungen zu finden sind – mit Informationen zu Ihrer Religionsgemeinschaft, mit Links, Hinweisen und ggfs. Anmeldemöglichkeiten zur Nachverfolgung für Ihre einzelnen Veranstaltungen. Gerne helfen wir Ihnen bei der Planung und Erstellung Ihrer Projekte und stellen ggfs. auch Equipment zur Verfügung. Für Fragen steht Ihnen Michael Bäumer gerne zur Verfügung. Übrigens: Anregungen für Ihre Veranstaltungen können sie auf unserer Internetseite bekommen, wo die Programme der letzten Jahre zu finden sind (https://nachtderreligionen.de/archiv/alle-programmhefte/).

Also:
  • Bitte melden Sie sich bis zum 15. Mai zur Mitwirkung an der Langen Nacht der Religionen
  • Wenn Sie sich mit einem Video beteiligen wollen, senden Sie dieses bitte über WeTransfer (https://wetransfer.com/) an info@berliner-forum-religionen.de.
  • Gerne können Sie uns auch ein Bild Ihrer Gemeinschaft schicken, das wir zur Bewerbung nutzen können.
Je mehr Gruppen dabei sind, desto mehr können wir die Vielfalt von Religion und Spiritualität in unserer Stadt sichtbar machen und umso mehr kommen wir miteinander ins Gespräch. Zur Anmeldung verwenden Sie bitte das Online-Formular unter https://bit.ly/3dHzI1p. Auf unserer Internetseite finden Sie weitere Informationen und Hinweise.

Herzliche Grüße!
Dr. Thomas M. Schimmel, Lange Nacht der Religionen in Berlin
Dr. Michael Bäumer, Berliner Forum der Religionen
und der interreligiös besetzt Initiativkreis der Langen Nacht der Religionen.

P. S.: Bei der Finanzierung der nötigen Infrastruktur (Plakate, App etc.) unterstützt uns dankenswerter Weise die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Das Berliner Forum der Religionen wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Senatsverwaltung für Kultur und Europa
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