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Newsletter 02/2019 des Berliner Forums der Religionen


Liebe Abonnentin, lieber Abonnent,

am 26. Februar 2019 stellte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Ansprache beim Forum Bellevue "Alles Glaubenssache?" Folgendes fest:

"Die Religion ist als Thema in die öffentliche Auseinandersetzung mit einiger Wucht zurückgekehrt, und ich finde es wichtig, dass wir Konflikte nicht unter den Teppich kehren, sondern sie in der Gesellschaft austragen – so offen wie möglich, aber auch mit Respekt vor anderen Lebensentwürfen, auch vor solchen Lebensentwürfen, die wir in der Sprache des Alltags heute gern als "traditionell" oder "orthodox" bezeichnen. Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen, Regeln unseres Zusammenlebens aushandeln, aber auch Grenzen ziehen, wo Würde und Integrität des Menschen in Frage gestellt werden. Das ist oft anstrengend, und es verlangt uns allen Toleranz und Kompromissbereitschaft ab – manchmal mehr, als wir glauben zu haben. Aber das Miteinander von Menschen unterschiedlichen Glaubens kann nur gelingen, wenn wir einander zuhören und auch respektvoll miteinander streiten!"
(Quelle: https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2019/02/190226-Forum-Bellevue.html)

Den (interreligiösen) Dialog fördert auch das Berliner Forum der Religionen. Daher möchten wir auf einige interessante Veranstaltungen in diesem Newsletter hinweisen.

1. Vorschau

3. Interreligiöses Abendforum am 2. April 2019

3. Interreligiöses Abendforum
Die Evangelische Akademie zu Berlin und das Berliner Forum der Religionen laden zum 3. interreligiösen Abendforum ein. Das Thema am 2. April 2019 ist Das Heilige in vielerlei Gestalt. Polytheismus in Berlin.

In Berlin herrscht weitgehend ein „Toleranzpolytheismus“. Die Mehrheit der Menschen behauptet an gar keinen Gott zu glauben, eine große Minderheit, Juden, Christen, Muslime glaubt an einen Gott. Aber es gibt auch in Berlin Menschen, denen vielfältige Gottheiten oder zumindest göttliche Kräfte vertraut sind. Sie leben gewissermaßen in einem religiösen Kosmos.
Eine ökologische Spiritualität ist in paganen Traditionen oft zentral und so gibt es auch in Berlin Gemeinschaften, die ein paganes Leben mit Ritualen und Zusammenkünften pflegen. (Siehe dazu http://paganes-leben-berlin.de/.)
Viele Millionen Brasilianer sind Anhänger der afro-brasilianischen Religion des Candomblé – oftmals im Verborgenen neben ihrer offiziellen Zugehörigkeit zur katholischen Kirche. 2007 wurde ein Tempel im interkulturellen Zentrum Forum Brasil in Berlin Kreuzberg eröffnet, den viele Menschen besuchen. (Siehe dazu http://www.ile-oba-sileke.de/de/index.php.)
Wenn das Heilige in vielerlei Gestalt erfahren wird, kommt es manchmal zu einer Hierarchie des Göttlichen, in der eine Gottheit zentral wird. Auch im Christentum haben sich Spuren der religiösen Vielfalt erhalten in Form von Heiligenverehrung oder der Trinitätsvorstellung.
Aber wie reagieren Menschen im heutigen Berlin auf den Glauben an verschiedene Gottheiten und Kräfte? Ist eine Vielfalt des Heiligen der religiösen Erfahrung angemessen und bereichert es unsere Möglichkeiten, in einer ausdifferenzierten Welt zu leben?

Evangelische Akademie und Berliner Forum der Religionen suchen das Gespräch
über die Grenzen des Gewohnten hinweg.

Programm
Impuls aus religionswissenschaftlicher Sicht
Prof. Dr. Susanne Lanwerd, International Psychoanalytic University, Professur Religions- und Kulturwissenschaft, Berlin

Podiumsgespräch
Prof. Dr. Johann Ev. Hafner, Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft, Professur für Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Christentum, Potsdam
Prof. Dr. phil. Susanne Lanwerd
Gudrun Pannier, Vorsitzende der Pagan Federation International e.V und Sprecherin für Pagane Wege und Gemeinschaften Berlin
Murah Soares, Priester von Ilê Obá Sileké/Candomble, Berlin

Gespräch mit dem Publikum

Moderation
Dr. Rüdiger Sachau, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Michael Bäumer, Berliner Forum der Religionen

Datum: 2. April 2019, 19:00 Uhr
Ort: Casalis-Saal in der Französischen Friedrichstadtkirche (Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin)
Anmeldung zur kostenlosen Veranstaltung erbeten über http://www.eaberlin.de/seminars/data/2019/rel/das-heilige-in-vielerlei-gestalt-1/.

8. Lange Nacht der Religionen am 15. Juni 2019


Die Lange Nacht will Menschen in Berlin einladen, gelebte Religion in unserer Stadt kennen zu lernen und sich ein Bild vom Engagement und vom Glauben religiöser Menschen zu machen. Im Mittelpunkt steht nicht die Missionierung, sondern der Wunsch, in einen Dialog mit Interessierten zu kommen.
Eingeladen sind alle Kirchen, Moscheen, Synagogen oder andere Orte des Gebets und der Meditation genauso wie interreligiöse Gruppen und Vereine. Einzige Bedingung ist, als religiöse oder spirituelle Gemeinschaft angesehen zu werden, die die Regeln einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung akzeptiert und bereit ist, sich auf dieser Basis einem offenen Dialog zu stellen.
Lassen Sie uns Räume gestalten, an denen Berlinerinnen und Berliner eingeladen sind, sich über religiösen Bräuche, Lehren oder gemeinwohlorientierte Projekte zu informieren. Es werden Menschen zu Ihnen kommen, die neugierig und offen sind, auch Ihre Arbeit kennenzulernen.

Interessierte Gemeinden und Institutionen können sich noch bis zum 8. März 2019 unter http://nachtderreligionen.de/anmeldung-2019/ anmelden.

Netzwerktreffen am 2. Mai 2019

Unser Initiativkreis "Dialog der Religionen für Kinder und Jugendliche" richtet gemeinsam mit der Werkstatt Religionen und Weltanschauungen am 2. Mai 2019 ein Netzwerktreffen aus.
Eingeladen sind alle im Erziehungs- und Bildungsbereich tätigen Personen, die konstruktiv mit religiöser Vielfalt umgehen möchten.
Bei Vortrag, Film und Workshops erwartet Sie ein spannendes Programm. Trotzdem bleibt genügend Zeit zum Kennenlernen.

Anmeldung und Anfragen nimmt Nurcan Türkeli (otay.nurcan@googlemail.com) gerne entgegen.
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