Umfrage zur religiösen Ausübung, Teil 2

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Mitte/Ende März 2020 führte das Berliner Forum der Religionen eine erste Umfrage zur religiösen Ausübung in der Zeit der Pandemie durch. Leitfrage war, wie sich die Religionspraxis mit den durch die Pandemie verursachten Beschränkungen verändert habe. Über 30 Gemeinden von Bahá’ís, Buddhisten, Christen, Hindus, Juden, Muslimen, Paganen und Sikhs beteiligten sich an der Umfrage (nachzulesen unter https://www.berliner-forum-religionen.de/religioese-ausuebung-in-der-zeit-der-pandemie/).

Mittlerweile haben alle religiösen Gemeinschaften Erfahrungen mit den Einschränkungen ihrer religiösen Ausübung gesammelt. Kirchen, Moscheen, Synagogen und andere religiöse Zentren öffnen langsam wieder ihre Türen. Wir möchten nun in einer zweiten Umfrage ermitteln, vor welchen Herausforderungen Sie aktuell stehen und welchen Bewältigungsstrategien Sie nutzen.

In den Medien wird aktuell die Frage gestellt, ob Religionen bzw. Religionsgemeinschaften überhaupt systemrelevant sind. Besonders das anfängliche Schweigen maßgeblicher Vertreterinnen und Vertreter der großen Religionsgemeinschaften in Deutschland wird im medialen Diskurs immer mal wieder als stilles Einverständnis in den Bedeutungsverlust von Religion per se gedeutet. Auch wird häufig bemängelt, dass der materialistische Blick auf die Körperlichkeit des Menschen durch die Wissenschaft seine seelisch-geistige Dimension ausblendet.  Vermisst wird dabei nicht selten, dass sowohl individueller Glaube als auch das Gemeinschaftsleben den Menschen psychosozial stabil halten und so zur Resilienz in Zeiten der Pandemie beitragen. Grundlegende Werte wie Solidarität, Gemeinschaft und Miteinander stehen auf dem Prüfstand und das Verhältnis zwischen Religion und Wissenschaft steht vor einer neuen Ausbalancierung. Umso wichtiger ist es zu fragen: Welche Schlüsse ziehen wir aus unseren bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen als Religionsgemeinschaften, die wir in der Krise machen durften, und wie wirkt sich der Erkenntnisgewinn auf das gesellschaftliche Leben und auf unsere eigene religiöse Praxis aus?

Wir bitten Sie/dich, unsere Fragen bis zum 28. Juni zu beantworten. Eine Auswertung unserer Umfragen, zum Teil auch mit Nennungen der mitwirkenden Gemeinschaften, wird in einen Sammelband der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) einfließen.

Hier nun unsere Fragen:

  • Rituelle Praxis
    Wie hat sich die rituelle Praxis in Ihrer/deiner Gemeinschaft verändert? Gab es mehr Teilnehmer an den gemeinsamen (Online-)Veranstaltungen oder hatten Sie/hattest du einen Rücklauf gegenüber den vorherigen Präsenzveranstaltungen zu verzeichnen. Wie war die Entwicklung über die Wochen des Lockdowns hinweg?
  • Die individuelle Ebene
    In der Zeit des Lockdowns gab es mehr Zeit für persönliche Gebete und Meditationen. Wie sind die Mitglieder Ihrer/deiner Gemeinschaft damit umgegangen? Hat dies zu einer Vertiefung oder Schwächung des eigenen Glaubens geführt?
  • Die Kommunikation
    Die Nutzung digitaler Mittel (Video- und Telefonkonferenzen, Live-Übertragungen, E-Mails) hat in der Zeit der Pandemie stark zugenommen. Konnten Sie/konntest du damit alle Mitglieder erreichen oder gab es eine Gruppe von Menschen, z. B. ältere, die mit diesen Medien nicht angesprochen werden konnten? Welche digitalen Medien haben sich bewährt?
  • Erkenntnisse und Entwicklungen
    Zum Anlass des Pfingstfestes hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, die Corona-Pandemie als Wende zum Besseren zu nutzen. Welche Schlüsse ziehen Sie/ziehst du persönlich und für Ihre/deine Gemeinschaft aus dieser Zeit der Einschränkungen? Wie können wir aus der Bedrängnis eine bessere Zukunft entwickeln – und auch den eigenen Glauben und unsere Glaubensgemeinschaften ggf. neu gestalten?

 

Wir freuen uns auf Ihre/deine Antworten an michael.baeumer@berliner-forum-religionen.de!

Umfrage als PDF.