Maike Schöfer

Ein Schwerpunkt meiner Arbeit als Pfarrerin und Religionslehrerin ist seit mehreren Jahren der interreligiöse Dialog, offline wie online. Es ist mir eine Herzensangelegenheit interreligiöse Theorien und Ansätze zu erproben und in der Praxis anzugehen, durch Projekte, offene Begegnungsräume Dialogformen und Soziale Medien. Wichtig ist mir dabei, die Perspektive von Frauen und Queeren Menschen miteinzutragen, sowie generations- und milieuübergreifend zu agieren.

Im interreligiösen Dialog geht es um die Begegnung von Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen. Im Vordergrund steht, nicht nur Gemeinsamkeiten zu stärken und Vorurteile abzubauen, es geht auch darum, Unterschiede anzuerkennen, zu respektieren und sich gegenseitig in der Religionsausübung zu unterstützen. Der interreligiöse Dialog trägt meiner Erfahrung nach auch zu einem intrareligiösen Dialog bei und zum verstärkten Auseinandersetzen mit dem eigenen Glauben.

Das interreligiöse Engagement bedeutet Einsatz für eine friedliche und gerechte Gesellschaft. Gerade in unseren Zeiten ist dies umso mehr von Wichtigkeit, denn dazu gehört z.B. der Einsatz gegen Antisemitismus, Queerfeindlichkeit oder Antimuslimischen Rassismus. Die Religionsgemeinschaften können in interreligiöser Verbindung dazu einen Beitrag leisten.

Als Moderatorin des Podcastes „3 3 1 – drei Frauen, drei Religionen, ein Thema“ vom House of One habe ich gelernt, dass der interreligiöse Dialog nicht nur bei einer punktuellen Begegnung stehen bleiben darf. Die Kraft liegt in der konstanten, wiederkehrenden Begegnung und Auseinandersetzung.

Ich schätze die Arbeit des Berliner Forums der Religionen, in welchem ich viele dieser Punkte wiederfinde. Mich reizt die interreligiöse Arbeit auf berlinweiter Ebene, sowie interreligiöse Erprobungsräume im und mit dem „säkularen“ Berlin. Ich freue mich auf Vernetzung, Diskussion und die spirituelle Verbundenheit durch unsere Religionen hindurch.

Als Teil des Koordinierungskreises möchte ich meine Erfahrungen und Perspektiven als queere Pfarrerin eintragen und mich für ein buntes, offenes, religiöses Berlin stark machen.