Schawuot
Schawuot ist eines der wichtigen Feste im Judentum und hat mehrere Bedeutungen: Ursprünglich ist es ein Erntefest, das den Abschluss der Weizenernte markiert. Es wird daher auch als »Fest der Ersten Früchte« bezeichnet. Ebenso wird es gefeiert, um an die Übergabe der Torah an das Volk Israel am Berg Sinai zu gedenken. Dies geschah gemäß der jüdischen Tradition sieben Wochen nach Pessach. Nach sieben Wochen führte Gott das Volk Israel durch Moses aus dem Zustand tiefster Erniedrigung an den Berg Sinai, um ihm dort Weisung und Gesetz, seine geistige Freiheit, zu geben.
Schawuot fällt auf den 50. Tag nach Pessach und wird in der Regel im Mai oder Juni des gregorianischen Kalenders gefeiert.
Es ist das zweite der drei Wallfahrtsfeste im Jahr, an dem die Juden zur Zeit des Tempels nach Jerusalem pilgerten: An Pessach opferten sie dort die erste Gerstenernte, an Schawuot die erste Weizenernte und im Herbst an Sukkoth die erste Früchteernte.
Viele Juden verbringen die Nacht vor Schawuot mit dem Studium der Torah. Es wird an dem Tag auch im Buch Ruth gelesen, in dem über die Nichtisraelitin Ruth und ihre Ehe mit Boas erzählt wird. Diese dient als Grundlage für den Stammbaum Davids. Ihr Name hat aber auch den Zahlenwert 606, jene Anzahl an Weisungen und Gesetzen, die Gott dem Volk Israel am Berg Sinai gab.
An Schawuot ist es Tradition, milchige Speisen zu essen, wie Käsekuchen oder andere Milchgerichte. Synagogen und Haushalte werden oft mit Pflanzen und Blumen geschmückt, um die Verbindung zur Natur und zur Ernte zu betonen.
Zu Schawuot grüßen sich Juden häufig mit dem Ausdruck: »Chag Sameach!«, was »Frohes Fest!« bedeutet. Zusätzlich kann man auch sagen: »Zis Schawuot!«, was »Frohes Schawuot!« heißt. Diese Grüße drücken die Freude und den festlichen Geist aus, der mit dem Schawuotfest verbunden ist.
Hinweis: Jüdische Feiertage beginnen bereits mit Sonnenuntergang des vorherigen Tages.
Mehr zu Feiertagen gibt es in unserem Feiertagskalender.