Philosophierunde

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Am Dienstag, dem 22.10.2019 wurde im Café Schmaus & Plausch eine Philosophierunde zum Thema „Religion“ im Rahmen des Kultur-Seminars des Club Dialog e.V. für Bundesfreiwillige (Alter 20-50 Jahre) abgehalten.

Nach einer kurzen Vorstellung der Arbeit des BFDR hat Özlem Öğütcü, pädagogische Referentin des BFDR, die philosophische Runde mit der Frage „Was ist Realität?“ eingeleitet.

In gemütlicher Atmosphäre und Bereitstellung der Menütafel des Cafés waren die Teilnehmer*innen dazu aufgefordert, erste Assoziationen in den Raum zu rufen, welche dann auf der Tafel festgehalten wurden.

Somit könne Realität nachgewiesen werden, sie ist mit den Sinnen wahrnehmbar und stellt eine eigene Wahrheit dar. Realität ist subjektives Empfinden. Sie ist eine Illusion und kann aber auch eine Weltdeutung sein. Für einen Teilnehmer* stellt Realität Ehrlichkeit dar.

In diesem Zusammenhang besprach die Gruppe die Themen Wahrheit und Ehrlichkeit sowie (hegemoniale) Geschichtsschreibung, wie auch die Konstruktion von Zeit. Somit wurde eine Basis für die Erkenntnis in der Gruppe geschaffen, dass viele Wahrheiten gleichzeitig und nebeneinander existieren und dass das Individuum sich inmitten befindet.

Nach der Begriffsfindung (Realität = Wahrheit) im Plenum wurde über die Tatsache gesprochen, dass z.B. nicht nur Zeit sondern auch Realität konstruiert ist und inwiefern ein Individuum die gleiche Realität mit einem anderen Individuum teilen könne.

Dabei traten die Themen Sprache und Schrift in den Vordergrund. Über die Sprachen verständige sich das Individuum und erteilt ihm erstmal die Chance, interaktiv zu verstehen, sich auszutauschen, gegebenenfalls Erkenntnisse aufzuschreiben und sich mit jemandem oder etwas zu identifizieren.

Über einen kurzen Exkurs zu Michail Bulgakovs Roman „Der Meister und Margharita“, welchen viele der Anwesenden bereits gelesen hatten, konnte Multiperspektivität und Kunst besprochen werden. Der Roman wird durch eine alternative Erzählung über Pontius Pilatus‘ Treffen mit Jesus eingeleitet.

Relativ bald bemerkten die Teilnehmer*innen des Kultur-Seminars von Club Dialog e.V. die Verbindung zu Religion.

Mit der Einleitung, dass lediglich Arbeitsdefinitionen zu Religion bestehen, fing der zweite Teil des Workshops an.

Von einem Arbeitsblatt ausgehend wurden verschiedene Begriffe auf der Tafel geclustert. Dabei wurden die Begriffe „Glaube“, „Schöpfung“, „Weg“, „Koran“, „Sicherheit“ und „Liebe“ mehrmals genannt.

Auf den Buddhismus eingehend, konnte an dem Begriff „Schöpfung“ gut dargestellt werden, dass nicht alle Religionen und Weltanschauungen über einen Schöpfergott verfügen.

Im Anschluss an diese Übung wurden drei Gruppen eingeteilt, in der die Teilnehmer*innen das zuvor Besprochene mit der Hilfe des Tafelbildes diskursiv eine Aussage zu den Orbitalen „Realität“ und „Religion“ schriftlich festhalten und dem Plenum vortragen sollten.

Vielen der Teilnehmer*innen war es wichtig darauf hinzuweisen, dass Religion etwas außerordentlich Persönliches sei, über das man nicht einfach sprechen mag oder kann.