Die monatlichen Sitzungen des Koordinierungskreises des Berliner Forums der Religionen werden regelmäßig mit einem Impuls bzw. geistlichen Wort eingeleitet.
Der Impuls im Februar 2025 bezieht sich auf das „Fest der Darstellung des Herrn“, das im Volksmund besser unter dem Namen „Mariä Lichtmess“ oder „Maria Lichtmess“ bekannt ist, eingebracht von Achim Kockerols.
Maria Lichtmess – Darstellung des Herren: 02. Februar
40 Tage nach Weihnachten, am 2. Februar, feiert die katholische Kirche das „Fest der Darstellung des Herrn“, das im Volksmund besser unter dem Namen „Mariä Lichtmess“ bekannt ist. Es besitzt einen hohen Rang unter den Kirchenfesten.
Das Fest erinnert an die Vorgänge, über die der Evangelist Lukas (Lk 2,22-39) berichtet: Nach alttestamentlichen Vorschriften, galt eine Frau nach der Geburt eines Jungen 40 Tage als kultisch unrein (80 Tage nach der Geburt eines Mädchens), musste danach ein Opfer in Form eines Lammes für ihre Reinigung darbringen.
Außerdem wurde der Erstgeborene nach jüdischer Tradition als Eigentum Gottes angesehen. Er musste innerhalb von 40 Tagen im Tempel an Gott übergeben („dargestellt“) und mit einem Geldopfer der Eltern ausgelöst werden.
Dieser Vorschrift entsprachen Maria und Josef als gläubige Juden im Tempel von Jerusalem.
Die Erzählung des Lukas berichtet von der Begegnung der Familie mit den greisen Simeon und Hanna. Simeon bezeichnet dabei Jesus als „Licht, das die Heiden erleuchtet“, also der erwartete Erlöser ist. „Das Zeugnis des Simeon und der Hanna über Jesus“ (Lk 2,22-40) ist der Ausgangspunkt für das Hochfest.
Der alte Simeon wartet im Tempel auf die Erfüllung einer Offenbarung. Ihm wurde geweissagt, dass er nicht eher sterben werde, bis er den Messias, den Retter aller Menschen, gesehen hat. Als Maria ihm schließlich Jesus in die Arme legt, stimmt Simeon ein Loblied an. Dieser „Lobgesang des Simeon“ wird bis heute als „Nunc dimittis“ im Stundengebet der Kirche jeden Abend im Nachtgebet (der Komplet) gebetet. Der Text lautet:
„Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“
(Einheitsübersetzung, Lk 2,29-31, s. auch im Gotteslob Nr. 665,2)
In der katholischen Kirche wird das Fest der Darstellung Jesu im Tempel bereits seit Mitte des 5. Jahrhunderts gefeiert. In Rom verband sich mit diesem Tag eine ursprünglich heidnische Lichter-Prozession. In Gallien ging diesem Lichterumgang eine Kerzenweihe voraus. So entstand in Deutschland die Bezeichnung „Lichtmess“.
Bis zum 2. Vatikanischen Konzil endete mit diesem Tag der weihnachtliche Festkreis (auf den 06.01. verschoben), an dem in Kirchen und Privathäusern die Weihnachtskrippen abgebaut wurden. Seit 1969 lautet die offizielle Bezeichnung „Fest der Darstellung des Herrn“.
Bis heute ist die Lichtsymbolik in dem Fest enthalten und in den Gottesdiensten werden alle Kerzen, die in der Kirche für das Jahr benötigt werden, gesegnet. Mancherorts bringen auch Gläubige ihre Kerzen mit und lassen sie segnen.
Quellen:
Agathe Lukassek www.katholisch.de/artikel/158-ein-licht-fur-die-heiden
Norbert Göckener www.kirche-und-leben.de/artikel/was-bedeutet-mariae-lichtmess-darstellung-des-herrn