Liebe Interessierte,
wir vom Projekt „Demokratie, Religion und Vielfaltsdiskurse“ (DeReV) laden Sie/Dich gemeinsam mit dem Berliner Forum der Religionen herzlich zum Workshop „Religiöse Vielfalt und Ihre Darstellung“ ein.
Wann? 14.06.2023, 18:00-20:00 Uhr
Wo? Dachterrasse von Projektkontor Minor, Alt-Reinickendorf 25, 13407 Berlin
Religiöse Zugehörigkeit kann u. a. durch äußere Erkennungsmerkmale wie Symbole, Kleidung, Essen oder auch Sprache zum Ausdruck gebracht werden. Jede Person wählt dabei die für sie persönlich und ihre Community passenden und/oder zutreffenden Elemente, um Überzeugungen, Haltungen und Werte für andere erkennbar bzw. erlebbar zu machen. Damit werden persönliche und gemeinschaftliche Zugehörigkeiten erzeugt bzw. Trennungslinien aufgemacht. Je nach religiöser Verortung können diese Performances über Kleidung, Symbole, Sprache usw. dazu dienen eine Homogenität zum Ausdruck zu bringen, z. B. Nonnen im Habit oder in anderen Fällen die Heterogenität (Binnendifferenzierung) hervorzuheben, z. B. unterschiedliche Kippot für diverse jüdische Strömungen. Diese religiösen Repräsentationen erzeugen unterschiedliche Resonanzen nach innen und nach außen. Die Vielfalt der Darstellungen und der religiösen Strömungen ist oft nur für Insider erkennbar, nach außen erscheinen religiöse Gemeinschaften oft eher homogen, obwohl sie selbst sich als heterogen verstehen. Was bedeutet das für die einzelnen Personen, für die Wahrnehmung von religiösen Communities und auch für die Akzeptanz von Religion in der Gesellschaft? Was bedeutet das für interreligiöse Netzwerke?
Religiöse Menschen und Gemeinschaften haben in Deutschland im GG ein verbrieftes Recht darauf, Ihre Überzeugungen, Traditionen und Werte als Teil der gesellschaftlichen Pluralität auszuleben. Gleichzeitig werden religiöse Gemeinschaften nicht in ihrer Heterogenität gesehen. Sowohl im öffentlichen Raum als auch in interreligiösen Kontexten werden Akteur*innen zumeist als repräsentativ für ihre Religion gesehen. Die Vielfalt der religiösen Traditionen fällt dabei oft unter den Tisch.
Fragen, die uns in dem Workshop interessieren, sind zum Beispiel:
- Welcher Spielraum bietet sich religiösen Menschen und religiösen Communities, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen und gleichzeitig in der intrareligiösen Vielfalt sichtbar zu sein?
- Welche Vorteile, aber auch welche Nachteile sind daran geknüpft, als repräsentativ für eine gesamte religiöse Tradition gesehen zu werden? Welche Wünsche und welche Ziele der verschiedenen Akteure sind daran gebunden?
- Welche Handlungsmöglichkeiten haben religiöse Communities, auf Ihre Rolle und öffentliche Sichtbarkeit Einfluss zu nehmen?
- Wie stellen sich interreligiöse Organisationen, Bündnisse und Initiativen dar? Wie gehen sie mit dem Spagat aus Heterogenität der religiösen Communities nach Innen und der Darstellung und Repräsentanz in die interreligiöse Sphäre hinein um?
- Wie werden interreligiöse Organisationen öffentlich wahrgenommen?
Wir freuen uns auf Eure und Ihre Teilnahme und eine spannende und kontroverse Auseinandersetzung!
Herzliche Grüße
Tanja Berg, Simon Marwecki und Michael Bäumer
Einladung als PDF.
Wegen des begrenzten Platzes bitten wir um Anmeldung zum Workshop “Religiöse Vielfalt und ihre Darstellung” bis zum 10. Juni über das unten stehende Formular.